Story

Mit Pioniergeist zum Erfolg – damals wie heute

Ein Rückblick auf den Unternehmensgründer Fritz Henkel zu seinem 175. Geburtstag

Zukunft 17.03.2023

Als Unternehmensgründer Fritz Henkel vor 175 Jahren geboren wurde, sah der Alltag noch ganz anders aus. Wäsche musste mühsam per Hand gewaschen werden und auch die Erfindung von flüssigem Shampoo oder des Klebestiftes lagen noch in ferner Zukunft. Mit der Gründung von Henkel schlug er durch seine innovativen Ideen und seinem Verantwortungsbewusstsein gegenüber Gesellschaft und Mitarbeiter:innen neue Wege ein und ebnete den Weg für Lösungen, die den Alltag nachhaltig verändern würden.

Das Umfeld, in dem Unternehmen heute agieren, verändert sich schneller als je zuvor. Dennoch hat Fritz Henkel mit seiner Denkweise den Grundstein für die Werte gelegt, nach denen Henkel in seiner Tradition als Familienunternehmen noch heute handelt. Mit dem Unternehmenszweck „Pioneers at heart for the good of generations“ schreibt Henkel heute und in Zukunft die Erfolgsgeschichte von Innovation, Verantwortung und Nachhaltigkeit weiter. Doch wie genau sieht es aus, wenn Pioniergeist auf Tradition trifft? Und wie führen Henkelaner weltweit diesen heute fort?

In diesem Artikel erfährst du:

Individuelle Talente entfalten

Dem Unternehmenserfolg von Fritz Henkel ging vor allem eines voran: die Vision, mit seinen Produkten Lösungen zu schaffen, die das Leben einfacher und besser gestalten. Dabei war er sich stets bewusst, dass seine Mitarbeiter:innen mit ihren vielfältigen Fähigkeiten, Perspektiven und Ideen entscheidend zum Aufbau des Unternehmens und zur Entwicklung der Produkte beitragen. Schon früh band Fritz Henkel seine Söhne Fritz jun. und Hugo ins Unternehmen ein. Während Fritz jun. in der Firma zum Kaufmann ausgebildet wurde, studierte Hugo Chemie und wurde anschließend der erste promovierte Chemiker bei Henkel. Durch ihre kaufmännische und chemisch-technische Erfahrung brachten die beiden Söhne wichtiges Fachwissen mit, um das Geschäft weiterzuentwickeln.

Seit 1893 werden Nachwuchstalente auch direkt bei Henkel ausgebildet, zunächst vorwiegend in technischen Berufen wie Schlosser und Elektriker. Inzwischen bietet Henkel in Deutschland 25 Ausbildungsberufe und fünf duale Studiengänge an. Neben naturwissenschaftlichen, technischen oder kaufmännischen Berufen lässt sich eine Ausbildung beispielsweise auch bei der Werkfeuerwehr oder im Gastronomie-Bereich absolvieren. Für diejenigen, die sich statt eines reinen Hochschulstudiums mehr Praxisnähe wünschen, stehen bei Henkel duale Studiengänge in verschiedenen Fachrichtungen wie Business Administration, Wirtschaftsinformatik, Electronics & IT, Chemieingenieurwesen oder Chemie & Biotechnologie zur Auswahl.

Und auch nach der Ausbildung fördert Henkel das lebenslange Lernen seiner Mitarbeiter:innen, um dem rasanten technologischen Wandel und den Ansprüchen volatiler Märkte mit den passenden Fähigkeiten zu begegnen. Dabei geht es nicht nur darum, beruflich weiterzukommen, sondern vor allem um die Einstellung, Freude am Lernen zu finden und neugierig zu bleiben.

Fritz Henkel, Pionier und Firmengründer, 1926

Das Beste, das durch mein Werk gemacht wurde, ist nicht meinen Gedanken entsprungen, sondern meinen Mitarbeitern im gegenseitigen Zusammenarbeiten.

Gemeinsam Gutes tun

Ob auf wirtschaftlicher, sozialer oder politischer Ebene – Fritz Henkel engagierte sich lokal und überregional auf vielfältige Weise. So trat er dem lokalen Gemeinderat bei, war unter anderem Mitgründer des Markenschutzverbandes und rief Unterstützungsfonds für seine Belegschaft sowie eine Stiftung für erholungsbedürftige Kinder von Mitarbeiter:innen ins Leben.

In dieser Tradition engagiert sich Henkel heute auf drei Ebenen: durch die ehrenamtliche Beteiligung von Henkel-Mitarbeiter:innen und Pensionär:innen, Partnerschaften mit gemeinnützigen Organisationen sowie Nothilfe im Fall von Krisen, Konflikten oder Naturkatastrophen. Als eines der ersten Unternehmen in Deutschland initiierte Henkel 1998 ein Programm, das Mitarbeiter:innen in ihrem sozialen Engagement und in Eigeninitiativen bestärkt und fördert. Bislang hat Henkel durch das Programm „Miteinander im Team" (MIT) so über 17.300 gemeinnützige Projekte in mehr als 100 Ländern unterstützt – mit Sach- und Geldspenden, aber auch mit Zeit, in der Mitarbeiter:innen bezahlt freigestellt werden, um etwas vor Ort zu bewegen.

Im Herbst letzten Jahres begaben sich zwei Gruppen von Henkel-Mitarbeiter:innen in Zusammenarbeit mit der Organisation Habitat for Humanity auf „Baureise“ nach Rumänien und Polen. Das Engagement bei Habitat for Humanity sieht vielfältig aus: An der rumänischen Schwarzmeerküste packten die freiwilligen Helfer eine Woche lang mit an, um Menschen in Armut den Traum vom eigenen Heim zu erfüllen. In Polen brachten Henkelaner ihre individuellen Fähigkeiten in den Bereichen Marketing, Einkauf, Kommunikation und HR mit ein, um den Bau von Häusern voranzutreiben, welche nun geflüchteten Menschen aus der Ukraine Obhut bieten.

Das erste Waschmittel von Henkel konnte 1876 noch nicht überzeugen. Die Waschwirkung des „Universal-Waschmittels“ war nicht zufriedenstellend und die Herstellungskosten waren zu hoch. Erst das von Fritz Henkel selbst entwickelte „Henkel‘s Bleich-Soda“ wurde ab 1878 der erste durchschlagende Markenartikel-Erfolg der jungen Firma.

Der Löwe als Symbol für Stärke, Mut und Durchsetzungsfähigkeit begleitet Fritz Henkel sein ganzes Leben. Er ist bis heute sowohl das Wappentier von Vöhl und Hessen, wo Fritz Henkel geboren wurde, als auch von Düsseldorf. Von 1895 bis 1961 ist der Löwe das Bildzeichen der Henkel-Marke, bis er zugunsten des Henkel-Ovals von den Verpackungen verschwindet.

Über die ersten Jahrzehnte des Unternehmens fanden immer wieder kuriose Produkte ihren Weg ins Portfolio, darunter unter anderem „Henkel‘s Thee“, das Düngemittel „Martellin“, das Frostschutzmittel „Dixol“ und das Eier-Einlegemittel „Das Huhn im Winter“.

Henkel nutzte schon früh innovative und ungewöhnliche Werbemaßnahmen, um auf die Produkte aufmerksam zu machen. Dazu gehören beispielsweise Persil-Standuhren mit der ikonischen Weißen Dame, Leuchtreklame oder auch Himmelsschreiber. Bereits 1927 wird das damals neue Medium Radio für die Persil-Werbung eingesetzt.

Der „Alte Herr“ (wie Fritz Henkel mit einem Augenzwinkern genannt wurde) machte täglich einen Rundgang über das Werksgelände. Er ging auf seinen Kontrollgängen freundlich grüßend durch alle Abteilungen, konnte dabei jedoch auch deutliche Worte finden, wenn ihm etwas missfiel. Viele Mitarbeitende nahmen diese Nahbarkeit des „Alten Herrn“ als Zeichen des gegenseitigen Respekts und der Wertschätzung wahr.

Durch Innovationen einen Schritt voraus

1907 gelang es den Chemikern von Henkel, mit Persil das erste selbsttätige Waschmittel herzustellen. Die Kombination aus Natriumsilikat und Natriumperborat bewirkte, dass beim Kochen der Wäsche fein perlender Sauerstoff freigesetzt wurde. Diese Innovation führte zu einer besonders textilschonenden und geruchslosen Bleiche der Wäsche. Mit dem anstrengenden und zeitintensiven Waschen ist von da an Schluss. Fritz Henkel erkannte früh, wie wichtig Innovationen für unternehmerischen Erfolg sind und bot mit Persil eine Antwort auf die Bedürfnisse von Verbraucher:innen seinerzeit.

Auch heute zeigt sich eine erfolgreiche Unternehmensführung darin, über Innovationen das eigene Geschäft neu auszurichten. Doch wie treibt Henkel heute Innovationen voran? Damals wie heute gilt: Wir hinterfragen den Status-quo – und haben dabei unsere Kund:innen und Konsument:innen immer im Blick. Mit unseren Produkten bewegen wir uns nah an Verbraucher:innentrends und den Anforderungen der aktuellen Zeit.