Die duale Studentin Felicitas Kuhlen und ihre Ausbilderin Athena Pawlatos über Vorurteile und Wirklichkeit der nächsten Generation Henkel
New Work
08.02.2024
Wohin das Leben einen tragen kann, das weiß Athena aus der eigenen Vita: Sie hat für den Öffentlichen Dienst gearbeitet, für den Landtag, insgesamt 14 Jobs auf ihrem Weg bis zu Henkel. Als Ausbilderin ist sie heute für die dualen Studierenden zuständig. Wohin das Leben einen tragen kann, bestimmt Felicitas gerade selbst: Sie ist duale Studentin für Chemie-Ingenieurwesen und arbeitet bei Henkel.
Wo diese Lebensperspektiven in Teams zusammentreffen, kann Großes entstehen, da sind sich die Frauen einig. Ein Gespräch über Generationen, Gemeinsamkeiten und geistige Flexibilität.
Athena, du bist Ausbilderin und Mentorin für duale Studierende bei Henkel. Wie würdest du die jetzige Generation beschreiben?
Athena: „Ich versuche immer, das Individuum zu sehen. Für mich haben alle ein individuelles Leben und kommen aus einer bestimmten Lebenssituation. Da gibt es keine Eigenschaften, die ich für eine einzelne Generation ausmachen würde. Was sich aber im Laufe der Zeit verändert hat: Es wird generationsübergreifend heute mehr Sinn in der Arbeit gesucht. Das war in den 1980er Jahren eindeutig anders. Da war man glücklich, irgendeinen Job zu haben. Arbeitslos sein und durch soziale Raster fallen, das wäre undenkbar gewesen. Heute hat die Arbeit einen anderen Stellenwert eingenommen. Sie muss sinnstiftend sein.“
Felicitas, du hast mit 17 Jahren Abi gemacht, schreibst mit 20 an deiner Bachelorarbeit in Chemie-Ingenieurwesen bei Henkel. Welchen Sinn siehst du in deiner Arbeit?
Felicitas: „Ich habe noch so viele Arbeitsstunden vor mir, da möchte ich mich mit meiner Arbeit identifizieren können und nicht Stunden lang unglücklich dasitzen. Viele junge Menschen, die in die Chemiebranche einsteigen, tun dies nicht, wie früher, aus Geldgründen. Viele meiner Kommiliton:innen möchten wie ich die Welt ein Stückchen besser machen. In meiner Bachelorarbeit untersuche ich, wie man durch alternative Inhaltsstoffe die Sicherheit von Klebstoffen weiter verbessern kann und dadurch potenzielle Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit eliminiert. Das ergibt Sinn, denn es kommt allen zugute: den Produktionsmitarbeiter:innen im Werk, der Umwelt – und zu guter Letzt auch mir.“
Arbeit muss Sinn ergeben – jetzt und auch in dreißig Jahren.
Felicitas Kuhlen, Duale Studentin für Chemie-Ingenieurwesen bei Henkel
Henkel blinkt auf eine lange Tradition zurück und steht gleichzeitig vor gewaltigen Herausforderungen. Wie empfindet ihr die Arbeitsatmosphäre bei Henkel?
Athena: „Ich finde es toll, dass Henkel eine Plattform für gemeinsames und interdisziplinäres Arbeiten bietet – und das unabhängig vom Alter. Würden Felicitas und ich ein gemeinsames Projekt stemmen wollen, stünde nicht unser Alter im Vordergrund oder unser unterschiedliches Level an Erfahrungen, sondern einfach nur unsere Namen. Da würde es heißen: Athena und Felicitas arbeiten zusammen. Ich finde es komisch, wenn Ältere sagen, die Jungen hätten wenig Erfahrung. Auch junge Menschen haben Erfahrungen gesammelt, die sie wertvoll im Arbeitsleben einsetzen können, und zwar andere.“
Felicitas: „Meine Erfahrung mit Henkel beginnt im Sommer 2020, kurz nach meinem Abitur. Die ersten Semester meines Studiums waren wegen Corona komplett online, ich hatte kaum persönlichen Umgang mit den Kommiliton:innen. Der Einstieg bei Henkel war zum Glück etwas anders: Henkel hatte bereits in den Sommerferien für uns ein Treffen organisiert, samt Mentorenprogramm. Für mich war das ein gelungener Start! Und das ging so weiter: Studierende haben bei Projektarbeiten großen Spielraum, können sich ausprobieren, neue Wege gehen. Und wenn ich nicht weiterkomme, kann ich um Hilfe bitten. Ich möchte aber nicht, dass mir der Lösungsweg vorgeschrieben wird.“
3 Fragen an Felicitas Kuhlen, duale Studentin & Athena Pawlatos, Ausbilderin bei Henkel
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Felicitas, gibt es auch Verhaltensweisen, die dich als 20-Jährige verwundern und zusammenzucken lassen?
Felicitas: „Wenn ich höre: ‚Das haben wir immer schon so gemacht.‘ Zum Glück höre ich den Satz nicht oft. Die Worte kamen meist von Mitarbeiter:innen, die schon lange in einem Bereich arbeiten und ihr Ding durchziehen und das als Argument nutzen. Davon lasse ich mich in meiner Meinung aber nicht verunsichern. Mir ist wichtig zu betonen: In allen Abteilungen, in denen ich bisher war, waren die meisten Kolleg:innen flexibel. Gemeinsam haben wir uns auf die beste Lösung geeinigt.“
Athena, du hast insgesamt vierzehn Berufsstationen hinter dir, weist heute als Ausbilderin und Mentorin den Studierenden den Weg. Was aber lernst du von jungen Menschen?
Athena: „Unglaublich viel! Durch junge Menschen bekomme ich einen frischen Blickwinkel. Ich bin schon so lange im Beruf und habe entsprechende Raster im Kopf. Wenn ich mich von diesen lösen möchte, dann brauche ich frischen Input. Bei kritischen Nachfragen wie ‚warum machst du das so?‘ werde ich hellhörig und das zwingt mich nochmal zum Nachdenken. Dadurch lerne immer etwas Neues und kann das ins Unternehmen bringen.“
Ich finde es komisch, wenn Ältere sagen, die Jungen hätten wenig Erfahrung. Auch junge Menschen haben Erfahrungen gesammelt, die sie wertvoll im Arbeitsleben einsetzen können, und zwar andere.
Athena Pawlatos, Ausbilderin bei Henkel
Felicitas, du stehst gerade am Anfang deines Berufslebens. Um eine Frage einer älteren Generation zu stellen: Wo siehst du dich in zehn Jahren?
Felicitas: „Ich möchte flexibel und offen bleiben für konstruktive Kritik, mehr Arbeitserfahrung sammeln, ich kann mir aber auch vorstellen, die nächsten dreißig Jahre den gleichen Job zu machen. Vorausgesetzt: Er fordert und fördert mich. Mein Anspruch ist es auch, nie den Satz ‚das haben wir immer schon so gemacht‘ zu sagen. Eines bin ich mir sicher: Arbeit muss Sinn ergeben – jetzt und auch in dreißig Jahren.“