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Recyceln, Nachfüllen, Umdenken – 7 Lösungsansätze für nachhaltigere Verpackungen

Wie Henkel Verpackungen neugestaltet

Kreislaufwirtschaft 21.04.2022

Intelligente Verpackungen, die das Produkt schützen, eine einfache Anwendung ermöglichen, aber gleichzeitig die negativen Auswirkungen auf die Umwelt minimieren – eine Herausforderung, die wir mit ambitionierten Zielen angehen: Bis 2025 sollen 100 Prozent der Henkel-Verpackungen recycelbar oder wiederverwendbar sein. Wir wollen die Menge an neuen Kunststoffen aus fossilen Quellen in unseren Konsumgüterverpackungen bis 2025 um 50 Prozent reduzieren. Gleichzeitig erhöhen wir den Anteil an recyceltem Kunststoff bis 2025 auf mehr als 30 Prozent. Diese Schritte helfen uns, eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu erreichen. Unsere Henkel-Expert:innen arbeiten gemeinsam mit externen Partnern an den Verpackungen von Morgen und betrachten dabei die gesamte Wertschöpfungskette: von Rohstoff über Produktion bis hin zum Gebrauch und Entsorgung.

Wie nachhaltige Verpackungslösungen konkret aussehen können und welche aktuellen Innovationen uns auf dem Weg zu einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft voranbringen, haben wir hier in sieben Beispielen zusammengestellt.

1. Produktverpackungen sind zu 100 Prozent recyclebar

Der Gedanke der Kreislaufwirtschaft geht weit über den Einsatz von Plastik in Verpackungen hinaus: Wir müssen unsere Denkweise in Bezug auf Ressourcen verändern und Abfälle in wertvolle Rohstoffe verwandeln.

Nachhaltige Produktverpackungen von Nature Box

Bei den Produktverpackungen von Nature Box ist das jetzt schon der Fall. Die Flaschenkörper bestehen seit 2021 zu 100 Prozent aus recyceltem Material – dem sogenannten Social Plastic®. Als erstes globales Konsumgüter­unternehmen arbeitet Henkel seit 2017 mit dem sozialen Unternehmen Plastic Bank zusammen. Das gemeinsame Ziel: Plastikabfälle in den Ozeanen zu reduzieren und gleichzeitig Chancen für Menschen in Armut schaffen. Die lokale Bevölkerung in Schwellenländern sammelt Plastik, welches recycelt und als Social Plastic® wieder Teil der Wertschöpfungskette wird.

Diadem Haarcolorationen mit Aluminiumtuben

Recycelbare Verpackungen müssen nicht immer aus Plastik sein. Bei den Verpackungen der Haarcolorationen unserer Retail- und Professional-Marken wie beispielsweise Diadem oder Igora Royal bestehen die Aluminiumtuben aus 100 Prozent Recyclingmaterial und können über die bestehenden Abfallentsorgungssysteme weitgehend wiederverwertet werden. Recyceltes Aluminium hat einen bis zu 95 Prozent geringeren Energiebedarf als Primäraluminium. So kommt es zu einer deutlichen Reduzierung des CO2-Fußabdrucks pro Aluminiumtube.

2. Von flüssig zu fest – neue Produkte erlauben neue Verpackungen

Mit der Umstellung von einem flüssigen Produkt auf ein Festes entstehen neue Möglichkeiten bei Herstellung und Anwendung. Durch die komprimierten Inhaltsstoffe sind feste Produkte, im Vergleich zu flüssigen, ergiebiger und auch kleiner. Dadurch erlauben sie andere Formen der Verpackung: Man kann zum Beispiel von Flaschen aus Plastik auf Kartonagen umstellen, die aus recyceltem Material sind.

Die vollkommen plastikfreie N.A.E. Feststücke-Box ist ab sofort in Deutschland, Italien und Frankreich erhältlich und kann exklusiv auf Amazon bestellt werden.

Mit der festen Duschpflege unserer Naturkosmetikmarke N.A.E. („Naturale Antica Erborista“) beispielsweise kann ein konzentriertes Produkt die gleiche Ergiebigkeit bieten wie drei flüssige Waschgele (à 200 ml). Durch das geringere Gewicht und Volumen während des Transports fallen außerdem geringere CO2-Emissionen an. Die Papierverpackung besteht zusätzlich aus FSC-zertifiziertem Material und ist vollständig recycelbar.

Die persil Eco Bars für den E-Commerce

Auch feste Waschmittel – wie die Persil Eco Power Bars – bieten Verbraucher:innen ökologische Vorteile. Das stark komprimierte Produkt kommt in einer kleineren Kartonverpackung, die nahezu plastikfrei ist. Bei der Herstellung werden zudem weniger Emissionen verursacht; und das gilt auch für den Transport: Denn dank kleinerer Form und geringerem Gewicht können mehr Produkte auf einem LKW transportiert werden. Aktuell sind die Persil Eco Power Bars in Österreich, Tschechien und der Slowakei erhältlich.

3. Weniger Plastik, mehr Inhalt – Emissionen sparen durch Nachfüllen

Nachfüllen – das geht im Laden oder zuhause. Mit Refillbeuteln können Produkte wie Shampoo, Seife oder Spülmittel ganz einfach zu Hause in den schon vorhandenen Produktverpackungen aufgefüllt werden. Das spart neues Verpackungsmaterial, denn die Nachfüllbeutel kommen mit weniger Plastik aus, sind leichter zu transportieren und helfen so, Emissionen zu reduzieren. Manche Produkte kann man auch direkt an Nachfüllstationen in Drogerien und Supermärkten auffüllen.

Nachfüllstation Love Nature

Wasch- und Spülmittel der Marke Love Nature können in fast 50 Nachfüllstationen in Deutschland nachgefüllt werden. Mit dieser Lösung war Love Nature im Jahr 2020 die erste Waschmittel- und Reiniger-Marke, die diesen Service in Deutschland händlerübergreifend angeboten hat. Und wenn das Produkt nicht mehr nachgefüllt wird? Dann kann der Flaschenkörper, der zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoff besteht, wiederum vollständig recycelt werden.

Nachfüllstation der Marke Authentic Beauty Concept

Nachfüllstationen gibt es auch in Friseursalons. Mit der Marke Authentic Beauty Concept von Beauty Care, können Salonbesucher:innen in Deutschland, Österreich und anderen europäischen Ländern ihr gewünschtes Produkt immer wieder auffüllen lassen.

4. Materialien trennen, um sie wieder zusammenzubringen

Alte Verpackungen richtig entsorgen, damit sie recycelt werden. Klingt einfach – ist es aber in der Praxis nicht immer. Viele Materialien müssen zuerst getrennt werden, damit ihre Einzelteile entsprechend repariert oder wieder aufbereitet werden können.

Ganzheitliche effiziente Recyclinglösungen für Industriekunden von Henkel: Saperatec hat eine neuartige patentierte Technologie entwickelt, mit der unter anderem aluminiumhaltige flexible Verbundverpackungen getrennt und wiederverwertet werden können.

Lösungen von Adhesive Technologies helfen hier am Ende der Wertschöpfungskette durch sogenanntes Debonding: Materialien werden getrennt und dann einzeln wiederverwertet oder wieder aufbereitet. LOCTITE LIOFOL wurde zusammen mit dem Startup Saperatec speziell für das Recycling konzipiert. Durch den Einsatz dieses Klebstoffes können mehrschichtigen Verpackungen wieder voneinander getrennt werden. Die einzelnen Schichten (PE, Aluminium und PET) werden anschließend sortiert und als hochwertige Materialien wieder in die Wertschöpfungskette zurückgeführt.

5. Smartes Design für ressourcenschonende Anwendung

Bei nachhaltigen Produktverpackungen kommt es nicht nur auf das richtige Material an, sondern auch auf das richtige Design. Kluges Verpackungsdesign kann Material sparen oder durch eine veränderte Anwendung des Produkts einen nachhaltigen Beitrag leisten. Mit einem Pumpspender, der die Menge des Produkts portioniert, lassen sich Ressourcen schonen und Emissionen sparen.

Pril Stark & Natürlich

Bei der neuen Produktreihe „Stark & Natürlich“ von Pril ist genau dies der Fall. Verbraucher:innen bekommen mit einem Pumpstoß die richtige Menge an Spülmittel und kommen somit länger mit einer einzigen Flasche aus, die auch wieder nachgefüllt werden kann. Außerdem besteht der Flaschenkörper des Spenders aus 100 Prozent recyceltem Plastik.

6. Recyceln, was vorher nicht recycelbar war

Nicht jede Art von Plastik ist automatisch recycelbar. Schwarze Plastikverpackungen stellten aufgrund des verwendeten Farbstoffes lange Zeit eine Herausforderung für die Recycling-Wertschöpfungskette dar. Die optischen Sensoren in Recycling-Anlagen konnten die schwarzen Verpackungen nicht richtig identifizieren und sortieren. Schwarzes Plastik wurde also als Restmüll aussortiert und verbrannt.

Auch die schwarze Perwoll-Flasche wird komplett recycelbar.

Seit 2019 setzt Henkel in seinen schwarzen Verpackungen auf einen alternativen Farbstoff, damit die Verpackungen nach ihrer Verwendung wieder der Wertschöpfungskette zugeführt werden können. Gemeinsam mit Ampacet hat Henkel durch die Entwicklung von recycelbaren schwarzen Plastikverpackungen einen weiteren wichtigen Schritt in der Umsetzung seiner Verpackungsstrategie und -ziele im Sinne einer Kreislaufwirtschaft gemacht.

7. Plastik-Alternativen ohne Kompromisse

Papier und Karton werden häufig als nachhaltige Alternative zu Plastik angesehen. Bei der Verwendung alternativer Rohstoffe spielt jedoch die Funktionalität eine Schlüsselrolle – häufig müssen Produkte aus Papier die gleichen, wenn nicht bessere Eigenschaften aufweisen als konventionelle, aus Kunststoff hergestellte Materialien.

Die neue EPIX Produkttechnologie-Plattform trägt dazu bei, Papier zu einer echten Alternative zu Kunststoffen und Verpackungen des täglichen Bedarfs zu machen.

Die Epix-Technologie von Adhesive Technologies gibt Papierprodukten zusätzliche Funktionen wie Barriere-Eigenschaften, Wärmeisolierung und Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Einwirkung – das hilft nicht nur in Lebensmittelverpackungen oder Einwegartikeln wie Papierbechern, sondern auch bei Versandtaschen und kann Plastik ersetzen.

KeelClip

Mit dem Einsatz des preisgekrönten KeelClip™ für die Umverpackung von Getränkedosen wird der Kunststoff durch recycelten und recycelbaren Karton ersetzt. KeelClip™ wurde von Graphic Packaging International (GPI) entwickelt und nutzt Henkel-Klebetechnologien. Mit dieser innovativen Lösung kann sowohl der Kunststoffverbrauch als auch die CO2-Emissionen im Verpackungslebenszyklus reduziert werden. Zusätzlich ist die Umverpackung leicht zu recyceln und sie kommt mit deutlich weniger Karton aus als die meisten anderen Lösungen auf dem Markt.

Diese sieben Beispiele zeigen stellvertretend, wie mit innovativen Lösungen im Verpackungsbereich umgedacht wird. Von Verpackungsdesign, der Recyclingfähigkeit eingesetzter Materialien bis hin zu neuen Produkten und Anwendungserlebnissen wie Nachfüllstationen wird deutlich: Verpackungen erfüllen komplexe Anforderungen und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft erfordert ganzheitliche Lösungen entlang der Wertschöpfungskette.

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KREISLAUF­WIRTSCHAFT: KREISLÄUFE SCHLIESSEN, UM WERTSTOFFE ZU ERHALTEN