Tijen: Heute arbeitest du in einem großen Konzern. Hast du einen Tipp, wie man neue Prozesse, Eigenverantwortung und unternehmerisches Handeln erfolgreich umsetzen kann?
Salima: Es hilft, einfach zu machen. Viel sprechen, viel planen, nur Konzepte – das funktioniert nicht, darunter leidet das Verständnis aller Beteiligten. Machen, das entmystifiziert Prozesse. Wir merken das immer wieder, wenn wir intern neue Projekte umsetzen: Es gibt den Moment, da muss man einfach handeln. Das ist meiner Erfahrung nach der Schlüssel, um Menschen dauerhaft mitzunehmen.
Tijen: „Einfach gemacht“ habt ihr auch bei unserem nächsten Thema: Diversität. Darum gibt es ja den Xathon von Henkel, den wir von Global Digital Women als Partner mit begleiten. Ein schönes gemeinsames Projekt, das Gründerinnen die Möglichkeit gibt, ihr Start-up weiterzuentwickeln und vor einer hochkarätigen Jury zu pitchen. Warum habt ihr den Xathon ins Leben gerufen? Was ist deine persönliche Erfahrung?
Salima: Für mich wirkt die Digitalbranche manchmal ein wenig hin- und hergerissen. Auf der einen Seite ist sie vielfältig, immer am Zahn der Zeit, cool und modern. Auf der anderen Seite, bei einem kritischen Blick auf die Anzahl von Female Founders und die CDO-Quoten fällt auf: Hier ist noch viel zu tun. Es zeigen sich krasse Gegensätze. Das haben wir selbst gemerkt: Immer wenn wir Gründer:innen aufgerufen haben, sich bei uns zu bewerben, waren es vor allem Männer, die sich gemeldet haben. Wir bei Henkel haben klar gesagt, dagegen können und wollen wir etwas tun. Das ist ein Grund für den Xathon.
Der Xathon bietet Gründerinnen eine Plattform, um sich auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Tijen: Was ist ein häufiges Vorurteil, das dir bei dem Thema Diversität begegnet?
Salima: Es gäbe keine Frauen in der Innovations- und Digitalbranche. Das Argument nervt. Dann sucht doch einfach weiter! Es gibt sie!
Tijen: Ein Klassiker. Auch deswegen freue ich mich, was ihr bei Henkel mit dem Xathon geschaffen habt.
Salima: Genau, beim Xathon merken wir, wie viele großartige Gründerinnen es gibt. Wir wollen diesen Frauen eine Plattform geben. Wir wollen ihnen eine Bühne bereiten und ihnen Vernetzung ermöglichen. Seit wir diesen Business-Hackathon für Frauen vor zwei Jahren ins Leben gerufen haben, erreichen uns so viele Bewerbungen, wir können gar nicht alle berücksichtigen. Aber es zeigt sich sehr deutlich: Es gibt sie, die innovativen Frauen!