Die Konsument:innen werden in der dritten Phase der Markenentwicklung, der sogenannten Validierung, zu den in der Konzeptphase gewonnenen Erkenntnissen befragt. „Wir schalten zum Beispiel Werbeanzeigen auf Social Media, über die die Konsumentin bzw. der Konsument gebeten wird, uns bereits im Entstehungsprozess Feedback zu allen relevanten Produkt- und Marketingelementen zu geben. Basierend darauf, passen wir dann unsere Strategie für den Markteintritt an.“ Die potenziellen Kund:innen füllen einen Fragebogen aus, über den verschiedene Faktoren wie Markenname, Produktaussehen oder die Markenvision abgefragt werden. Dann wird ein Prototyp über sogenannte Online-Sprints getestet, die zwischen 24 und 72 Stunden dauern.
Die neue D2C-Marke St. Biomé bietet Pflegeprodukte, die das Mikrobiom stärken und die Haut wieder in Balance bringen.
Phase 4: Markteinführung
Nach der Validierung entsteht ein „Minimum Viable Product“ (MVP), also eine erste minimal funktionsfähige Version, die direkt im Markt getestet wird. Erweist sich das MVP als erfolgreich, wird es einem breiteren Markt angeboten. Bei St. Biomé wurde ein Hybrid-Modell ausprobiert: Die Marke wurde in den sozialen Netzwerken nach der Direct-to-Consumer-Logik vermarktet, gleichzeitig war sie aber nur im Online-Handel, bei Amazon, erhältlich. So konnten verschiedene Zielgruppen angesprochen werden. Auch über den Produktshop wird in Erfahrung gebracht, welche Erwartungen Kund:innen haben und ob diese erfüllt werden. Werden beispielsweise neue Produkte entworfen, gibt es zunächst eine Produktvorschau. Klicken die Kund:innen auf diese, können die Entwickler:innen davon ausgehen, das Interesse besteht. In der Anfangszeit ist der Preis noch nicht sichtbar. „Ist dieser jedoch sichtbar und die Kund:innen packen das Produkt nicht in ihren virtuellen Einkaufskorb, ist dies ein Indiz dafür, dass das Produkt eventuell zu teuer ist. Dann müssen wir Anpassungen vornehmen“, erklärt Fabiola.
Phase 5: Optimierung & Wachstum
Auf der Basis des Feedbacks der Verbraucher:innen wird in der letzten Phase das Produkt optimiert – ein ständiger Prozess. „Never done“, niemals fertig, so beschreibt Fabiola das Motto des Direct-to-Consumer-Geschäfts. „Wir schauen permanent auf unsere Smartphones, um beispielweise zu sehen, wie hoch die Abverkäufe sind. Täglich gehen wir in die Analyse, täglich optimieren wir.“ Man kann alles testen: Produkte, Kategorien, Absatzkanäle und vieles mehr. Und das tun Fabiola und ihr Team auch. Denn die Grundlage für den Erfolg der Direct-to-Consumer-Marken sind Daten und deren strategischer Einsatz.