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Den Kreislauf schließen: Warum Verpackungen Gutes bewirken können

Verpackungen nachhaltiger gestalten durch innovative Designs, durchdachte Recycling-Systeme und Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette

Verantwortung Verantwortung 19.02.2019
Closing the loop


Abfall zu vermeiden, ist eine essenzielle Maßnahme für den Umweltschutz. Insbesondere Plastikmüll muss einem nachhaltigen Recycling zugeführt werden – denn die Massen an Kunststoffen, zum Beispiel als Verpackungsmaterial, wachsen stetig. Eine konsequente Kreislaufwirtschaft hält das Plastik möglichst lange in der Wertschöpfungskette.

Plastikabfall als Ressource nutzen

Henkel Products

Von Transportschutz bis Informationsfläche: Verpackungen erfüllen eine Vielzahl an verschiedenen Funktionen.

Verpackungen und ökologische Nachhaltigkeit – das geht in der öffentlichen Wahrnehmung oft schlecht zusammen. Alarmierend und verstörend sind die Bilder von in Ozeanen treibenden und Städte verschmutzenden Plastikabfällen in Zeitungen, Fernsehdokumentationen und sozialen Medien. Ihre aufrüttelnde Botschaft: Es braucht sofortige Maßnahmen, um unsere Umwelt zu schützen und für künftige Generationen zu erhalten. Aufmerksamkeit für dieses Thema zu erzeugen und Plastikmüll statt in die freie Natur in durchdachte Recycling-Systeme zu leiten, ist essentiell, denn nur so kann Abfall zur wertvollen Ressource werden. Unbestreitbar bringen Verpackungen einige Herausforderungen mit sich, aber sie spielen gleichzeitig eine wichtige Rolle in unserem modernen Lebensalltag. Ohne sie würden beispielsweise viele Produkte schon beim Transport in die Läden beschädigt oder schlecht werden. Die sicheren Ummantelungen von Produkten gewährleisten unter anderem die Haltbarkeit von Lebensmitteln, schützen Sekundenkleber und Zahnpasta vor Sauerstoff und damit vor dem Aushärten und Austrocknen und erleichtern in vielen Fällen die Anwendung. Außerdem finden auf ihrer Oberfläche wichtige Informationen zum Produkt Platz, etwa, wie man sie möglichst sicher und umweltverträglich handhabt.

Nachhaltige Verpackungen entwickeln

Die dringende Notwendigkeit, negative Auswirkungen von Verpackungsmüll auf unseren Planeten zu minimieren, haben Unternehmen aller Branchen erkannt. Parallel dazu suchen sie Wege, von den positiven Eigenschaften von Verpackungen zu profitieren. Um beide Ziele gleichermaßen zu erreichen, bringen sie Teams von erfahrenen Designern zusammen, die Verpackungen so nachhaltig wie möglich gestalten.

Warum brauchen wir eigentlich Verpackungen? - Thumbnail

  

Intelligentes Design reduziert den ökologischen Fußabdruck

Weniger Material einzusetzen, ist die offensichtlichste Möglichkeit, dieses Vorhaben umzusetzen.  Die Reduktion ist der erste von drei Bausteinen: Dank intelligenter Designs können zum Beispiel Wände dünner werden und Merkmale wegfallen, die nicht unbedingt erforderlich sind für die Art und Weise, wie Verbraucher das Produkt verwenden. Leichtere Materialien können darüber hinaus dazu beitragen, das Gesamtgewicht der Verpackung zu reduzieren. Das wiederum verkleinert den CO2-Fußabdruck, der beim Transport entsteht – denn das spart Kraftstoff.

Recyceltes Material statt Neuware nutzen

Ein weiterer Vorteil intelligenter Verpackungsdesigns besteht darin, Unternehmen zu ermöglichen, neues Material – sogenannte Neuware – durch recycelte Alternativen zu ersetzen. Das unterstützt als zweiter Baustein den Übergang in eine Kreislaufwirtschaft, die das Material länger in der Wertschöpfungskette hält. Solche nachhaltigen Alternativen sollten möglichst denselben hohen Ansprüchen an Hygiene und Schutz der Produkte genügen. Außerdem sollten sie so beschaffen sein, dass Verbraucher sie einfach und umweltverträglich verwenden können. Diese Bedingungen zu erfüllen, ist für die Designer eine fordernde Aufgabe.

Herausforderungen bei der Nutzung von recyceltem Material

Beschaffenheit: Häufig ist die Beschaffenheit von recycelten Kunststoffen schlechter als die von Neuware, zum Beispiel in Bezug auf Stabilität und Verformbarkeit.

Ästhetik: Recyceltes Material ist meist in dunklen Farben erhältlich und hat oft einen gräulichen oder gelblichen Farbton. Dies kann dazu führen, dass bestimmte Produkte weniger attraktiv erscheinen.

Geruch: Eine weitere Herausforderung ist der oft eher andersartige Geruch von Recyclingmaterialien, insbesondere bei Produkten wie Shampoo oder Geschirrspülmittel, die auf einen ganz bestimmten Duft angewiesen sind.

Verfügbarkeit: Hochwertige recycelte Materialien sind nur in begrenzten Mengen erhältlich. Damit Unternehmen auf die Verwendung von 100% recycelten Materialien umsteigen können, wird es notwendig sein, die Recycling-Infrastruktur sowie die Recycling-Quote zu verbessern.

Kosten: Hochwertiges Recyclingmaterial kostet mehr als Neuware. Dies zwingt die Unternehmen, die Kosten entweder vollständig selbst zu tragen oder an die Verbraucher weiterzugeben.


Material immer und immer wieder verwenden

Ob Karton, Plastik oder Glas: In der Regel werden Verpackungen zu Abfall – immerhin geht es Verbrauchern um den Inhalt. Deswegen müssen sich die Experten für intelligente Verpackungen einmal mehr und schon zu Beginn des Entwicklungsprozesses darauf konzentrieren, ihre Designs gut recycelbar zu gestalten. Unter anderem so, dass sich unterschiedliche Materialien leicht voneinander lösen lassen, wenn man sie entsorgt. Bei Verpackungen, in denen das Produkt mithilfe eines Plastikkörbchens auf Pappe fixiert ist, beispielsweise WC Frisch Kraft-Aktiv, sollten natürlich beide Materialien getrennt voneinander entsorgt werden.

Ist Papier nicht besser für die Umwelt als Plastik? - Thumbnail

  

Auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft

Je öfter Unternehmen also recycelte Materialien einsetzen und ihre Verpackungen zudem leichter recycelbar machen, desto länger bleiben diese Stoffe in der Wertschöpfungskette. Das ist die Idee im Zentrum der Kreislaufwirtschaft: ein Modell, nach dem bereits verwendete Materialien gesammelt und so verarbeitet werden, dass sie sich immer wieder erneut verwenden oder recyceln lassen. Ein solches Neudenken von Verpackungsmaterialien würde Abfall reduzieren und die Umweltbelastung bedingt durch unsere moderne Lebensweise verringern. Das erfordert jedoch gut durchdachte Recycling- und Abfallmanagementsysteme – die es derzeit in vielen Ländern der Welt (noch) nicht gibt.

Gemeinsame Verantwortung: Plastikmüll aus der Umwelt fernhalten

Konsumgüterunternehmen haben die Verantwortung, nachhaltige Verpackungen zu fördern und den Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft zu unterstützen. Fortschritte auf diesem Weg sind jedoch nur möglich, wenn Unternehmen aus allen Branchen zusammenarbeiten. Aus diesem Grund bringen verschiedene Initiativen die einzelnen Partner an einen Tisch. Die „New Plastics Economy“ ist ein Beispiel dafür: Diese Initiative bringt Akteure zusammen, um die Zukunft von Kunststoffen neu zu gestalten und Impulse für eine Kreislaufwirtschaft zu setzen. Ein weiteres Beispiel ist die „Alliance to End Plastic Waste“, die Ansätze für die Reduzierung und den Umgang mit Plastikabfall entwickeln und weltweit umsetzen will.

Gemeinsam mit dem Sozialunternehmen Plastic Bank hat Henkel sich zum Ziel gesetzt, die Menge an Plastikmüll in den Ozeanen zu bekämpfen und gleichzeitig Chancen für Menschen in Armut zu schaffen

Gemeinsam mit Plastic Bank will Henkel Plastikmüll in den Ozeanen bekämpfen und gleichzeitig Chancen für Menschen in Armut schaffen. Die dabei gesammelten Plastikabfälle werden bereits in einigen unserer Produktverpackungen einsetzt.

Schließlich kommt auch den Verbrauchern eine wichtige Rolle zu: Sie müssen sicherstellen, dass sie die Produkte verantwortungsbewusst verwenden und leere Verpackungen so entsorgen, dass sie recycelt werden können. Achtlos weggeworfener Müll gehört nicht dazu.

Jeder auf unserem Planeten ist ein Verbraucher – und das bedeutet, dass auch jeder mit einem nachhaltigeren Verhalten einen sehr positiven Effekt auf den Umweltschutz haben kann. In Ländern mit einer guten Recycling-Infrastruktur haben es Menschen dank moderner Technologien leichter denn je, sich schnell über richtige Abfalltrennung zu informieren oder den nächsten lokalen Wertstoffhof ausfindig zu machen.


Praktische Tipps: Wie auch du zum Recycling beitragen kannst

Richtig Müll trennen






Richtig Müll trennen
Die Richtlinien zur Mülltrennung sind von Land zu Land, teilweise sogar in den einzelnen Regionen unterschiedlich. Informiere dich bei der Kommune oder dem zuständigen Entsorgungsunternehmen, welche lokalen Vorgaben es an deinem Wohn- oder Aufenthaltsort für die richtige Trennung von Papier, Plastik, Glas, Bio- und Haushalts-Abfällen gibt. So unterstützt du etablierte Recyclingprozesse.

Umgang mit Kunststoff






Verpackungen nicht ineinander­stecken
Es ist grundsätzlich eine gute Idee, im Mülleimer oder Container Platz zu sparen, indem du zum Beispiel leere Getränkekartons faltest und leere Einweg-Plastikflaschen flachdrückst. Unterschiedliche Verpackungen sollten jedoch möglichst nicht fest ineinandergesteckt werden, denn die Sortieranlagen müssen die verschiedenen Materialien für die Wiederverwertung gut trennen können.

Umgang mit Kunststoff






Umgang mit leeren Verpackungen
Verpackungen bestehen sehr oft aus einer Kombination verschiedener Stoffe. Für die Sortieranlage ist es wichtig, diese nach ihrer Art sortieren zu können. Löse deshalb zum Beispiel Joghurtdeckel vollständig vom Becher ab, damit die verschiedenen Materialien getrennt sind. Staple zudem leere Kunststoff-Verpackungen nicht ineinander, um Platz zu sparen, sondern wirf sie lose in die Tonne.

Behälter müssen nicht glänzen






Behälter müssen nicht glänzen
Kunststoffbehälter, Glasbehälter und Dosen müssen nicht extra ausgewaschen werden. Denn Plastikverpackungen und andere Materialien werden sowieso nochmal gereinigt, bevor sie aufbereitet werden. Leer sollten die Behältnisse aber sein, deshalb Joghurtgläser, Suppendosen und Quarkbecher immer gut mit dem Löffel auskratzen.

Papier ist nicht gleich Papier






Papier ist nicht gleich Papier
Nicht alles, was aus Papier ist, gehört automatisch in die Papiertonne. Thermopapier (z.B. Parktickets), beschichtetes Papier, Feuchttücher, benutzte Pappteller mit Lebensmittelresten, Schmutztücher und Tapetenreste können nicht im Recyclingprozess für Papier verarbeitet werden und gehören deshalb in den normalen Hausmüll.

Upcycling statt Downcycling






Upcycling statt Downcycling
Müll ist nicht gleich Müll. Aus vielen Produkten kann man mit etwas Fantasie wieder Neues schaffen, beispielsweise einen Schrank aus alten Weinkisten oder Blumenvasen aus alten Glas- oder Plastikflaschen. Hier findest du ein paar kreative Ideen.