Fast lautlos rollt der automatische Gabelstapler im Schritttempo durch die Produktionshalle. Am Palettenlager hält er, lädt einen Stapel Holzpaletten auf, fährt sie den Weg zurück und rechts um die Ecke zum Magazin der Palettierer, wo sie mit Waschmittelpaketen beladen und selbstständig zum automatischen Hochregallager weitertransportiert werden. Geht der Vorrat zur Neige, sendet das Palettenmagazin ein digitales Signal und das Fahrzeug setzt sich erneut in Bewegung. Bis dahin lädt sein Akku über ein im Boden integriertes System auf. Es ist eine kurze Strecke, gut 50 Meter liegen zwischen den beiden Punkten. Für einen erfahrenen Gabelstaplerfahrer wäre die Arbeit auf der kurzen Distanz monoton und ermüdend. An seiner statt steuern Datenströme und Sensoren das Paletten-Shuttle. Seit 2013 ist das selbstfahrende AGV, Automated Guided Vehicle, also das „automatisch geleitete Fahrzeug“, bei Henkel in der Flüssigwaschmittelproduktion in Düsseldorf im Einsatz.
„Von der ersten Idee an hat es eine Weile gedauert, bis wir das Shuttle in den Betrieb einbinden konnten“, sagt Andreas Nover. Er ist als Betriebsingenieur für Investitionsprojekte und die technische Betreuung der Flüssigproduktion in Düsseldorf zuständig. Viele Tests waren nötig, damit der fahrerlose Stapler die Sicherheitsstandards erfüllt und weder Mensch noch Maschinen gefährdet. Jetzt pendelt er kontinuierlich zwischen den Stationen, auch am Wochenende und in der Nacht. Über mindestens drei lokale „Satellitenpunkte“ navigiert er durch die Halle. Sensoren nehmen Hindernisse frühzeitig wahr und sorgen dafür, dass sich das Shuttle innerhalb des vorgegebenen Bereichs und mit ausreichend Abstand zum Menschen bewegt.
Maschinen stellen sich aufeinander ein