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Jeden Tag forschen Wissenschaftler:innen auf der ganzen Welt daran, unsere Haare und unsere Kopfhaut besser zu verstehen. Seit 2022 zeichnet der Martha Schwarzkopf Award für Frauen in der Wissenschaft von Henkel diese bedeutende Arbeit von Pionierinnen in der Haarforschung aus. Der Award würdigt nicht nur herausragende wissenschaftliche Leistungen, sondern stärkt auch die Sichtbarkeit von Frauen in einem Bereich, in dem sie oft unterrepräsentiert sind – insbesondere in den Naturwissenschaften, der Technik, dem Ingenieurwesen und der Mathematik (MINT). Das Preisgeld ist dabei eine wertvolle Anerkennung – doch für die Wissenschaftlerinnen stehen vor allem der langfristige Austausch und der Aufbau eines internationalen Netzwerks im Mittelpunkt. Denn für die Forscherinnen ist klar: „Zusammen schaffen wir mehr!"
Mehr als 100 Jahre liegen zwischen Martha Schwarzkopf und den aktuellen Preisträgerinnen, vorgestellt in diesem Artikel: Dr. Andria Constantinou und Dr. Claire Higgins. Über die Generationen hinweg verbindet diese drei Frauen vor allem Eines: Der Mut, neue Wege zu beschreiten und ihr Pioniergeist, mit dem sie Fortschritte in der Haarwissenschaft vorantreiben. Als Hommage an Martha hat Henkel vor drei Jahren den internationalen Forschungspreis ins Leben gerufen und wird ihn in diesem Jahr zum vierten Mal verleihen. Ein Preis, der nicht nur ihren Namen trägt, sondern ganz grundsätzlich geprägt ist von ihrem Wirken: Als Martha 1921 nach dem Tod ihres Mannes die Leitung der Firma Schwarzkopf übernahm, wurde sie eine der ersten Frauen an der Spitze eines Unternehmens in Deutschland. Auch wenn sie selbst keine Wissenschaftlerin war, glaubte sie fest daran: Gesundes Haar ist schönes Haar. Aus dieser Überzeugung heraus gründete sie das Schwarzkopf Institut für Haarforschung, in dem unter ihrer Führung Expert:innen verschiedenster Fachrichtungen gemeinsam an neuen Lösungen für die Haarpflege arbeiteten.
„Mit dem Martha Schwarzkopf Award für Frauen in der Wissenschaft möchten wir die Sichtbarkeit von Forscherinnen und ihre herausragenden Leistungen in der Haarforschung sowie in angrenzenden Bereichen wie der Computer-, biophysikalischen und medizinischen Wissenschaft fördern. Gleichzeitig würdigen wir das Engagement und die Innovationskraft von Wissenschaftlerinnen, die ihre Forschungskarrieren insbesondere in den MINT-Fächern verfolgen – Bereichen, in denen sie nach wie vor vielen Hürden begegnen. Wir freuen uns jedes Jahr auf die Bewerbungen der Wissenschaftlerinnen, die mit ihrer Arbeit die Haarwissenschaft von heute und morgen mitgestalten“, erzählt Dr. Andrea Sättler, die bei Henkel den Award ins Leben gerufen hat. Alle eingereichten Bewerbungen werden von einer Fachjury aus Haarwissenschaftler:innen aus der Forschung und Entwicklung von Henkel Consumer Brands anhand wissenschaftlicher Kriterien und der zwei Kategorien „Lebenswerk” und „Nachwuchstalente” bewertet.
Der Award dient auch bewusst dazu, die Frauen hinter den wissenschaftlichen Leistungen in den Fokus zu rücken: Ziel ist es, Forscherinnen aus verschiedenen Ländern eine Plattform zu bieten, um sich zu vernetzen, gegenseitig zu inspirieren und Gründungsideen weiterzuentwickeln. Denn Frauen sind in wissenschaftlich-technischen Bereichen nach wie vor unterrepräsentiert – und die Haarforschung ist ein eher spezielles Feld. „Der enge Austausch schafft vor allem die Möglichkeit, über den Tellerrand der eigenen Forschung hinauszuschauen und neue Denkweisen zu entwickeln“, sagt Dr. Jessica Welzel, Managerin für R&D Hair Science und Koordinatorin des Awards. Dadurch entstehe eine ganzheitliche Perspektive, in der die Bedürfnisse der Konsument:innen im Mittelpunkt stehen und somit neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in innovativen Produkten umgesetzt werden können.
Der Martha Schwarzkopf Award auf einen Blick
Die Preisträgerin Dr. Andria Constantinou (Nachwuchstalent, 2022)
Andria ist Doktorandin an der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Sie erhielt den Award für ein Forschungsprojekt, bei dem mit Hilfe künstlicher Intelligenz die Veränderungen im Mikrobiom, den natürlichen Mikroorganismen in und um den Haarfollikel, im Zusammenhang mit einer Haarentzündung analysiert werden.
„In der Dermatologie gibt es viele interessante Forschungsbereiche – und viele, die finanziell sehr viel besser gefördert werden als die Haarforschung. Dort gibt es zum Beispiel immer wieder neue Therapien und Medikamente für Krankheitsforschungen. Für Haarausfall hat sich jedoch in den vergangenen 20 Jahren kaum etwas getan. Es gibt noch immer kaum wirksame Behandlungsmöglichkeiten, aber so viele unbeantwortete Fragen.
Die Leute sagen ‚Haar ist einfach nur Haar‘. Aber Haarausfall kann die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinflussen. Ich habe das Privileg, gleichzeitig als Ärztin und in der Forschung zu arbeiten. Denn die Arbeit im Labor kann sehr frustrierend sein – wenn man lange Zeit keine Erfolge sieht. Dank meiner Patient:innen weiß ich immer, wofür ich das mache. Wir forschen zu Autoimmunkrankheiten bei Kindern, Babys oder auch Menschen über 90 Jahre. Es gibt keine Einschränkung bezüglich Alter oder Geschlecht. Haarausfall betrifft eben nicht nur Männer mittleren Alters. Der Haarfollikel ist wie ein winziges Organ. Als wir anfingen, das Mikrobiom im Haarfollikel zu untersuchen, hielten uns viele für verrückt. Reine Zeit- und Geldverschwendung. Aber wir erhielten interessante Ergebnisse, mit denen keiner gerechnet hätte. Als Wissenschaftler:innen brauchen wir immer neue Fragen, um neue Ideen zu entwickeln. Derzeit untersuchen wir, wie künstliche Intelligenz helfen kann, Entzündungsprozesse im Haarfollikel zu verstehen und letztlich zu behandeln.
Der Martha Schwarzkopf Award war für mich vorerst ein Ausdruck der Wertschätzung für meine Arbeit. Aber nach drei Jahren weiß ich: Es ist viel mehr als das. Ich wurde Teil eines wertvollen Netzwerks. Ich habe großartige Wissenschaftlerinnen auf der ganzen Welt kennengelernt und die Möglichkeit erhalten, Wissenschaft auch außerhalb des akademischen Kontexts zu betrachten. Es ist faszinierend zu sehen, wie Forschung in der Industrie funktioniert. Beide Welten können viel voneinander lernen, und gemeinsam viel erreichen.”
Die Preisträgerin Dr. Claire Higgins (Lebenswerk, 2023)
Claire ist außerordentliche Professorin am Imperial College in London und Präsidentin der European Hair Research Society. Seit 20 Jahren forscht sie zu Haarfollikeln und ihrer Hautumgebung. Seit vergangenem Jahr sitzt sie im wissenschaftlichen Beirat der Scalp Science & Technology Research Gruppe bei Henkel.
„Ich liebe es, Fragen zu stellen. Und ich genieße die Herausforderung, wenn ich die Antworten nicht weiß. In der Schule hielten mich viele Lehrer:innen für störend im Unterricht, weil ich ständig die Hand hob, um noch eine weitere Frage zu stellen – aber eigentlich wollte ich einfach nur verstehen. Als ich an die Universität ging, wusste ich erst nicht, ob ich Naturwissenschaften oder Kunst studieren sollte, da ich es liebte kreativ zu sein. Letztendlich entschied ich mich für die Naturwissenschaften. In der Kunst kann man etwas erschaffen – aber in der Wissenschaft muss man kreativ sein, um Grenzen zu überschreiten und Probleme zu lösen, die noch niemand zuvor gelöst hat.
Früher dachte ich, die Welt der Haarwissenschaft sei recht klein. Aber durch den Martha Schwarzkopf Award habe ich viele Wissenschaftlerinnen kennengelernt, die mit ganz anderen Ansätzen vorgehen. Während wir die Kopfhaut untersuchen und unter die Oberfläche schauen, befassen sich andere beispielsweise mit der Haarfaser. Es gibt noch so viel über den Haarfollikel zu entdecken. Die besten Lösungen entstehen immer dann, wenn Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven und Fähigkeiten zusammenkommen. So lassen sich die gleichen Fragen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und überraschende Antworten finden. Genau das ist auch die langfristige Idee des Awards: Forschung durch den Aufbau eines weltweiten Netzwerks voranzutreiben. Zusammen mit anderen Preisträgerinnen und Forscher:innen haben wir den wissenschaftlichen Beirat der Scalp Science & Technology Research Gruppe bei Henkel gegründet. Unser Ziel ist es, zu bewerten, wie sich wissenschaftliche Erkenntnisse in neue Technologien oder Therapien übersetzen lassen. Ich bin Wissenschaftlerin durch und durch, keine Unternehmerin. In der Zusammenarbeit kann ich noch viel lernen und es macht mir Spaß, mich auch in diese Richtung weiterzuentwickeln. Ich möchte, dass meine Forschung einen Effekt hat, dass sie Menschen wirklich helfen kann.
Wer in der Wissenschaft vorankommen will, muss Sichtbarkeit für sich und die eigene Forschung schaffen. Vielen Frauen geht das verloren – vor allem, wenn sie Mütter werden. Es wird einfach schwieriger, an Konferenzen teilzunehmen oder Gastvorträge zu halten. An meiner Universität gibt es ein Stipendium für Mütter und Väter, die aus der Elternzeit zurückkehren. Von diesem Geld habe ich einen Flug und ein Hotel für meine Eltern gebucht, damit sie mit mir reisen und sich um meine vier Monate alte Tochter kümmern konnten, während ich 2019 die Keynote beim World Congress for Hair Research in Spanien hielt. Es braucht mehr solcher Initiativen, um Gleichberechtigung in der Wissenschaft zu erreichen.“
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