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Das Biomassenbilanz-Verfahren verstehen

Wie es funktioniert und wie es Henkel Consumer Brands dabei hilft, mehr erneuerbare, statt fossile Rohstoffe zu verwenden

Klimaschutz 09.05.2025

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und eine wachsende Bevölkerung, steigender Konsum sowie zunehmende Ressourcenknappheit erfordern, dass Unternehmen und Einzelpersonen Maßnahmen ergreifen. Bei Henkel konzentrieren wir uns auf die Umsetzung von Maßnahmen, die unsere Verantwortung für Mensch, Umwelt und Gesellschaft widerspiegeln. Dabei erstrecken sich unsere Aktivitäten über die gesamte Wertschöpfungskette: von der Beschaffung der Rohstoffe bis hin zum Recycling der Produktverpackungen. Henkel setzt sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Rohstoffen ein – insbesondere für den Schutz natürlicher Ressourcen und der Biodiversität. Wo immer es unter Berücksichtigung von Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialaspekten vertretbar ist, verwenden wir Inhaltsstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe, um die Gesamteigenschaften unserer Produkte zu optimieren. Wir wollen den Anteil fossiler Rohstoffe bei der Herstellung unserer Inhaltsstoffe reduzieren und die Inhaltsstoffe unserer Produkte nachhaltiger gestalten. Zur Verringerung des CO₂-Fußabdrucks unserer Inhaltsstoffe wenden wir unter anderem das sogenannte Biomassenbilanz-Verfahren an.

Was ist das Biomassenbilanz-Verfahren und wie funktioniert es?

Auch wenn wir den Anteil nachwachsender Rohstoffe bei der Herstellung von Inhaltsstoffen erhöhen und so zur Reduktion des CO₂-Fußabdrucks beitragen möchten, ist dies nicht immer vollständig umsetzbar. Der Biomassenbilanz-Ansatz ermöglicht es Unternehmen, schrittweise auf erneuerbare Rohstoffe umzusteigen und gleichzeitig eine kontinuierliche Versorgung mit Inhaltsstoffen sicherzustellen. Er bietet Flexibilität, indem sowohl erneuerbare als auch fossile Ressourcen kombiniert werden und hilft dabei, die Skalierbarkeit zu gewährleisten und den Produktionsbedarf zu decken, während der Übergang zu nachhaltigeren Produktionspraktiken im Laufe der Zeit realisiert wird.

Bei diesem Ansatz werden nachwachsende und fossile Rohstoffe bereits bei unseren Rohstofflieferanten – wie beispielsweise BASFShell oder Moeve – kombiniert, um die Inhaltsstoffe für unsere Produkte herzustellen. Dieses Verfahren wird in großem Maßstab durchgeführt und die so erzeugten Inhaltsstoffe werden an zahlreiche Unternehmen für verschiedenste Verwendungszwecke geliefert. Wir bei Henkel verwenden diese Inhaltsstoffe in unseren Wasch- und Reinigungsmitteln sowie in Haar- und Körperpflegeprodukten.

Es ist nicht möglich, die Inhaltsstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen von den Inhaltsstoffen aus fossilen Rohstoffen zu trennen, da beide Arten von Rohstoffen bei der Herstellung vermischt werden. Daher können wir nicht garantieren, welcher Anteil an nachwachsenden Rohstoffen in den einzelnen Produkten tatsächlich enthalten ist. Doch durch unsere Investitionen in den Biomassenbilanz-Ansatz unterstützen wir unsere Lieferanten dabei, den Anteil an nachwachsenden Rohstoffen in ihrer Wertschöpfungskette zu erhöhen und den Einsatz fossiler Rohstoffe zu verringern.

Der Biomassenbilanz-Ansatz im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit BASF wird beispielsweise von einer unabhängigen dritten Stelle (TÜV Nord) überwacht. Die Inhaltsstoffe, die BASF für Produkte von Henkel herstellt, werden gemäß dem anerkannten Zertifizierungssystem REDcert2 für nachhaltige Biomasse zertifiziert.

Ein CGI-Bild mit natürlichen gelben, grünen und durchsichtigen Elementen, die Nachhaltigkeit symbolisieren.

Biomassen-
bilanz 

Ein CGI-Bild mit natürlichen Elementen innerhalb einer Sphäre, die Biodiversität symbolisieren.

Fossile und nachhaltig zertifizierte erneuerbare Rohstoffe werden kombiniert, um Inhaltsstoffe herzustellen.

Ein CGI-Bild mit verschiedenen runden Elementen in blau und weiß Tönen, die Flüssigwaschmittel und Pulverwaschmittel symbolisieren.

Es ist auf Produktebene nicht möglich, zu garantieren, dass die Inhaltsstoffe direkt aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden.

Ein CGI-Bild mit technischen Elementen in grün, grau und lila Tönen, die einen digitalen Datenstrom symbolisieren.

Die Zertifizierung stellt jedoch sicher, dass eine entsprechende Menge an erneuerbaren Materialien beschafft und verwendet wird, weshalb dieser Ansatz als „Massenbilanz“ bezeichnet wird.

Henkel Consumer Brands konzentriert sich auf das Ersetzen fossiler Rohstoffe

Wir arbeiten daran, die Inhaltsstoffe unserer Produkte im Bereich Wasch- und Reinigungsmittel sowie Haar- und Körperpflege aus nachhaltigeren Materialien herzustellen, ohne dass die Leistung unserer Produkte, die unsere Konsument:innen erwarten, beeinträchtigt wird. Der Biomassenbilanz-Ansatz ist nur ein Beispiel dafür. Er ermöglicht es uns, unsere Abhängigkeit von fossilen Ressourcen zu verringern und unseren CO₂-Fußabdruck zu senken – im Einklang mit unserem Ziel, eine Kreislaufwirtschaft zu fördern, eine Net-Zero-Zukunft zu erreichen und zur Regeneration der Natur beizutragen.

Dr. Thorsten Bastigkeit, Global Head of Research & Open Innovation bei Henkel Consumer Brands

Klimaschutz ist Teamarbeit. Und ein Engagement von heute für die Generationen von morgen.

Henkel Consumer Brands erreichte bereits 2022 und 2023 einen Meilenstein, um Rohstoffe durch erneuerbare Alternativen zu ersetzen, indem eine Kooperation mit zwei großen Inhaltsstofflieferanten eingegangen wurde. Durch diese Partnerschaft investieren wir in die Erhöhung des Anteils an nachwachsenden Rohstoffen bei der Herstellung von Inhaltsstoffen für unsere Haar- und Körperpflegeprodukte sowie Wasch- und Reinigungsmittel gemäß des Massenbilanz-Ansatzes. Im Vergleich zu herkömmlichen Inhaltsstoffen haben die erneuerbaren Inhaltsstoffe einen niedrigeren CO₂-Fußabdruck, der derzeit eine jährliche Einsparung von über 80.000 Tonnen CO₂ ausmacht. So viel würde ein Flugzeug ausstoßen, wenn es mehr als 30 Mal um die Erde fliegt.

Unser Partner Moeve hat eine nachhaltige Variante eines wichtigen Tensids – eines Reinigungsmittels – entwickelt, das in Reinigungsprodukten verwendet wird. Bei der Produktion werden fossile Rohstoffe nun teilweise durch erneuerbare Materialien gemäß des Biomassenbilanz-Ansatzes ersetzt. Henkel Consumer Brands setzt das neue Tensid zunehmend in WC-Steinen in Europa ein. 

„Dies ist ein konkreter Schritt zur Förderung eines regenerativen Planeten, da wir unsere Prozesse, Produkte und den Einsatz von Rohstoffen in Richtung einer ressourceneffizienten Netto-Null-Zukunft verändern wollen“, sagt Marjon Stamsnijder, Head of Sustainability bei Henkel Consumer Brands.

Partnerschaften und Kooperationen sind ein wesentlicher Treiber unseres Fortschritts im Bereich Nachhaltigkeit, um Entwicklungen entlang der gesamten Lieferkette zu beschleunigen und erneuerbare Materialien in großem Maßstab effektiv zu beschaffen und nachzuverfolgen. „Klimaschutz ist Teamarbeit. Und ein Engagement von heute für die Generationen von morgen. Mit nachhaltigen Maßnahmen erhöhen wir den Anteil an Biomasse in unserer Wertschöpfungskette. Unsere Konsument:innen weltweit können ihre Lieblingsmarken weiterhin ohne Qualitätsverlust genießen, sei es Shampoo, Waschmittel oder Haushaltsreiniger“, sagt Dr. Thorsten Bastigkeit, Global Head of Research & Open Innovation bei Henkel Consumer Brands.

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Transformativen Wandel vorantreiben

Sommer mit Rekordhitze, vermehrte Hurrikane und ein steigender Meeresspiegel. Eine kleine Zahl mag den Anschein haben, als ob sie keinen großen Unterschied macht. Aber wenn es um das Klima und das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels des weltweiten Pariser Abkommens zum Klimawandel geht, haben ein paar Grad eine enorme Auswirkung: auf den Planeten und auf die Menschen. Wir müssen handeln, damit nicht nur wir, sondern auch zukünftige Generationen nachhaltig ein gutes Leben führen können. 

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