Henkel verfügt über ein Frühwarnsystem für Nachhaltigkeitsrisiken in seinen globalen Beschaffungsmärkten. Zunächst bewerten wir das Risikopotenzial einer Region oder eines Landes. Hierbei legen wir den Schwerpunkt auf von internationalen Fachinstituten identifizierte Länder, in denen es höhere Nachhaltigkeitsrisiken gibt. Die Bewertung umfasst unter anderem die Kriterien „Menschenrechte“, „Korruption“ und „gesetzliches Umfeld“. Hinzu kommt die Bewertung von Risiko-Wertschöpfungsketten. Dazu zählen wir Industrien und Branchen, die potenziell ein Nachhaltigkeitsrisiko für unser Unternehmen darstellen. So identifizieren wir Länder und Beschaffungsmärkte, in denen besondere Maßnahmen gefordert sind.
Das prominenteste aktuelle Beispiel für ein Risikoland, das in Verbindung mit Materialien steht, die ein Nachhaltigkeitsrisiko darstellen, sind die östlichen Provinzen der Demokratischen Republik Kongo (DRK), wo verschiedene Armeen, Rebellengruppen und externe Akteure vom Bergbau profitieren, während sie zu Gewalt sowie Ausbeutung im Rahmen der Kriege in der Region beitragen. Die vier abgebauten Mineralien, die im Osten Kongos und seinen Nachbarländern gewonnen werden, sind die so genannten "Konfliktmineralien". Diese Mineralien umfassen Kolumbit-Tantalit (Tantalerz), Kassiterit (Zinnerz), Wolframit (Wolframerz) und Gold, die für die Endproduktion der Metalle Tantal, Zinn, Wolfram und Gold verwendet werden.
Da schwer zu erkennen ist, ob ein bezogener Rohstoff im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen oder anderen Verbrechen steht, fordern wir jedes Jahr unsere direkten Lieferanten für Metalle im Rahmen eines standardisierten Prozesses auf, mit entsprechender Dokumentation nachzuweisen, dass sie keine Metalle aus kritischen Regionen beziehen oder verarbeiten.