Interview

25 Jahre Miteinander im Team: Die Ehrenamts-Initiative von Henkel feiert Jubiläum

Zwei Henkelaner erzählen von ihren Erfahrungen

Verantwortung 05.12.2023

Die Welt Stück für Stück ein bisschen besser machen. Das ist das Ziel der Mitarbeiter:innen, Pensionär:innen und Teams von Henkel, die sich ehrenamtlich engagieren – und das bereits seit 25 Jahren! 1998 war Henkel mit der Gründung seiner Ehrenamts-Initiative „Miteinander im Team“, kurz „MIT“, eines der ersten deutschen Unternehmen, das freiwilliges gesellschaftliches Engagement zu einem Schlüsselelement seiner Corporate Citizenship-Aktivitäten gemacht hat. Die Initiative bietet Mitarbeiter:innen und Pensionär:innen die Möglichkeit, ihr Herzensprojekt zu unterstützen, im Team bei einem Projekt tätig zu werden und NGOs bei ihrer Arbeit mit ihrem Fachwissen zu helfen.

Andrea Becher, Head of Global Employer Reputation, Recruitment & Corporate Citizenship und Gino Walstab, Manager Sales Excellence für Emerging Markets, teilen ihre Erfahrungen, die sie in den letzten Jahren bei MIT sammeln durften.

Andrea, ihr bietet bei Henkel drei Formen des Volunteering an. Welche sind das genau?

Andrea: Bei Henkel gibt es drei Formen des Volunteerings. Wir unterscheiden das individuelle Volunteering, das Team-Volunteering und das kompetenzbasierte Volunteering.
Beim individuellen Volunteering engagiert sich ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin privat bei einem Projekt, stößt dabei jedoch vielleicht an Grenzen und erhofft sich dann Hilfe vom Arbeitgeber. Diese kann eine bezahlte Freistellung, eine Produktspende oder finanzielle Unterstützung sein.
Das Team-Volunteering wird von Henkel selbst organisiert. Das heißt, dass Möglichkeiten geschaffen werden, sich für Projekte, wie die Special Olympics oder Trashfighter, zu bewerben, wenn man sich gerne engagieren möchte. Das funktioniert ganz einfach über die internen Kanäle.
Das gleiche gilt auch für das kompetenzbasierte Volunteering. Wir fragen vorher die NGOs, welche Kompetenz sie besonders weiterbringen würde. Daraufhin können sich die Mitarbeiter:innen passgenau auf die Stellen bewerben, so dass die NGOs von einem Profi von höchster Qualität profitieren können, der dann eine große Wirkung erzielen kann.

Gino, du hast schon mehrfach an Team-Volunteerings teilgenommen. Was waren die bedeutsamsten Projekte für dich?

Gino: Mir persönlich liegen zwei Projekte besonders am Herzen. Zum einen ist das das langjährige Engagement von Henkel in Südafrika. Seit 2007 unterstützt das Projekt dort eine Schule, die sich Tamaho nennt. Was das Projekt so bemerkenswert für mich macht, ist die kontinuierliche Zusammenarbeit. Mittlerweile haben die ersten Schüler:innen ihren Abschluss gemacht und es wird sogar überlegt ihnen Praktika bei Henkel anzubieten.
Das zweite Projekt sind die Special Olympics in Berlin. Das ist das weltweit größte Event für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Insgesamt waren wir mit 60 Mitarbeiter:innen von Henkel aus allen Teilen der Welt hautnah dabei. Wir hatten nicht nur verschiedene Aufgaben, wie das Einweisen von Gästen und das Sortieren von Bällen, sondern haben die Athlet:innen begleitet und uns mit ihnen über gute Ergebnisse gefreut. Das war ein besonderes Erlebnis, von dem ich sehr dankbar bin, dabei gewesen zu sein.

Porträt von Gino Walstab

Das ist eine Erfüllung, die über die tägliche Arbeit hinaus geht und einfach unbeschreiblich ist.

Warum hast du dich ganz grundsätzlich für ehrenamtliches Engagement interessiert?

Gino: Ausschlaggebend war bei mir, dass ich schon früh ein Interesse für Entwicklungsländer hatte. Neben Reisen habe ich unter anderem auch in Indien, Malaysia und Indonesien gelebt und tagtäglich erlebt, was Armut bedeutet, sodass ich beschlossen habe selbst aktiv einen Beitrag zu leisten. In meinem Studium Internationale Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Schwellenländer wurde mir dann bewusst, dass man Geldspenden zwar tätigen kann, aber man mit gesellschaftlichem Engagement oft nachhaltigere Auswirkungen erreicht.

Die Highlights aus 25 Jahren MIT

YouTube Thumbnail Glückwunsch zum 25. Jubiläum, Miteinander im Team! (Thumbnail)


Welche Fähigkeiten nimmt man beim Volunteering mit, die einem im Job behilflich sind?

Gino: Bleibe ich beim Beispiel der Special Olympics, würde ich auf jeden Fall sagen, dass ich gelernt habe, effizient in interkulturellen Teams zu arbeiten, da sowohl meine Teammitglieder als auch die Athlet:innen, aus unterschiedlichen Ländern kamen. Das Zweite, was ich mitnehme, ist, dass ich das Feiern von Erfolgen nun viel mehr in meinen Arbeitsalltag integrieren möchte. Wenn man sich zusammen mit den Sportler:innen nach intensiver Anstrengung freut und stolz ist, ist das wirklich ein großartiges Gefühl.

Andrea, du bist in engem Austausch mit den Mitarbeitenden, die sich ehrenamtlich engagieren. Kannst du noch etwas hinzufügen?

Andrea: Zunächst einmal merkt man immer die emotionale Berührung des Ganzen. Viele sagen: "Man gibt etwas und man bekommt so viel mehr zurück". Ehrenamtliche Arbeit steigert darüber hinaus die Offenheit, weil man neue Perspektiven kennen lernt und diese besonderen Erfahrungen macht. Damit gepaart erlernt man mit Sicherheit auch eine notwendige Agilität. Man wird oftmals aus seiner Komfortzone rausgeholt und muss spontan auf Situationen reagieren.

Gino, was denkst du, welche Fähigkeiten man mitbringen sollte, wenn man sich ehrenamtlich engagieren möchte?

Gino: Ein wichtiger Punkt ist, dass man keine Berührungsängste und Vorurteile haben sollte. Bald werde ich Schüler:innen, die besondere Bedürfnisse haben, beim Schwimmunterricht helfen. Da heißt es dann: Badehose an und beim Unterricht helfen!
Ein weiterer Aspekt ist, dass man eine grundsätzliche Leidenschaft für soziales Engagement mitbringen sollte und Gutes tun nicht als PR für sich selbst anzusehen.

Wonach wird entschieden, welche Projekte unterstützt werden?

Andrea: Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, keine Einschränkungen zu machen. Bei den Projekten, die Henkel organisiert, steht die Bildung jedoch meist im Fokus.

Porträt von Andrea Becher

Insbesondere beim individuellen Volunteering soll es einfach eine Herzenssache sein.

Warum sollten auch andere beim Volunteering mitmachen?

Gino: Ich merke, dass ich etwas Sinnvolles tue, etwas zur Gesellschaft beitrage und Dinge bewirke. Der zweite wichtige Punkt ist die persönliche Weiterentwicklung. Ich lerne neue Fähigkeiten, gehe aus meiner Komfortzone und überwinde Ängste. Als letztes würde ich den Gemeinschaftsaufbau nennen. Mit den anderen Volunteers von den Special Olympics bin ich immer noch eng verbunden. Egal aus welchem Land, welcher Abteilung und welcher Position man kam – das Erlebnis hat uns zusammengeschweißt.


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