Basierend auf unserer Risikoanalyse haben wir in unserer vorgelagerten Lieferkette derzeit im Wesentlichen die folgenden Bereiche identifiziert, in denen potenziell systemische menschenrechtliche Risiken auftreten können. Rohstoffe auf der Basis von Palm- und Palmkernöl, Rohstoffe im Zusammenhang mit der Beschaffung sogenannter "Konfliktmineralien" und Mica/Glimmer. Diese Bereiche werden von uns hinsichtlich ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Menschenrechte genau verfolgt.
Henkel bezieht für viele seiner Produkte Inhaltsstoffe auf Basis von Palm- und Palmkernöl. Dabei handelt es sich überwiegend um Palmkernöl als Basis für Tenside, die aktive Waschsubstanzen sind. Wir setzen diese in unseren Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Kosmetikprodukten ein. Die Palmölindustrie wird mit negativen Auswirkungen in Verbindung gebracht – sowohl auf die Umwelt als auch auf die Menschen, die in der Palmölindustrie arbeiten oder in Gemeinschaften leben, die von ihr unmittelbar beeinflusst werden. Ein Menschenrechtsrisiko im Zusammenhang mit der Palmölindustrie ist das Risiko der Verletzung des Rechts auf Grundeigentum in unserer Lieferkette. Dieses Risiko entsteht durch die Praxis der Umwandlung von Landflächen, auf denen indigene Völker oder auf Gewohnheitsrecht basierende Gemeinschaften leben, in Palmölplantagen, ohne das Prinzip der freien Einwilligung nach vorheriger Aufklärung (Free Prior Informed Consent, FPIC) zu beachten. Weitere Menschenrechtsrisiken im Zusammenhang mit palmölbasierten Rohstoffen sind Zwangs- und Kinderarbeit auf den Plantagen sowie geschlechtsspezifische Diskriminierung, unfaire Arbeitsbedingungen und gefährliche Arbeitsweisen. Um Risiken in der Palmölwirtschaft zu mindern, haben wir uns zur Beschaffung unserer palmölbasierten Inhaltsstoffe nach den Prinzipien und Kriterien des Runden Tisches zu nachhaltigem Palmöl (Roundtable on Sustainable Palm Oil, RSPO) verpflichtet. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit Stakeholdern entlang der Wertschöpfungskette zusammen, von unseren Lieferanten bis hin zum RSPO, zu Nichtregierungsorganisationen (NGOs) sowie Kleinbauern und -bäuerinnen, um nachhaltige Praktiken und die Achtung der Menschenrechte zu fördern. Im Jahr 2019 hat sich Henkel als Gründungsmitglied der branchenübergreifenden Initiative „Action for Sustainable Derivatives“ (ASD) angeschlossen. Vorrangiges Ziel der Initiative ist es, mehr Transparenz in der komplexen Wertschöpfungskette der Palmderivate zu generieren. Zu den Aktivitäten gehören die Bewertung identifizierter Risiken, die Förderung der nachhaltigen Produktion und Beschaffung von Palm(kern)ölderivaten sowie der Austausch von Informationen, Daten und Lösungsansätzen. Weitere Informationen zum Ansatz von Henkel in Bezug auf die Förderung nachhaltiger Praktiken und die Achtung der Menschenrechte in der Palmölindustrie finden Sie auf unserer Website hier.
Bei den Materialien, die mit den identifizierten 3TGs (Zinn, Wolfram, Tantal, Gold) und Mica/Glimmer in Verbindung stehen, gehen wir über unsere Standardmaßnahmen hinaus und haben zusätzliche Sorgfaltsprüfungsverfahren eingeführt. Da wir erkannt haben, dass systemische Risiken oft über unsere direkten Lieferanten hinausgehen, haben wir umfassende Verfahren in Übereinstimmung mit den OECD-Leitlinien für die Sorgfaltspflicht eingeführt, um Informationen über die Herkunft von Rohstoffen zu sammeln. Wir überprüfen, ob die Quelle mit den Standards der Responsible Mineral Initiative (RMI) übereinstimmt und diese einhält. Im Rahmen des RMI-Prozesses werden externe Prüfer mit der Durchführung von Audits beauftragt, um zu bestätigen, dass die RMI-Anforderungen erfüllt werden. Wir haben einen allgemeinen Ansatz für alle Mineralien im Geltungsbereich festgelegt, um die Herkunft der Mineralien von unseren Lieferanten offenlegen zu lassen und die Beschaffung durch einen etablierten Beschaffungsprozess in Übereinstimmung mit unseren Werten sicherzustellen.
Informationen über unseren Ansatz zur verantwortungsvollen Beschaffung finden Sie auf unserer Website hier.