Martin: Neben der Durchführung der Tests ist auch die Erfassung der Ergebnisse durch die Automatisierung deutlich schneller und vor allem viel einfacher geworden. Beim Stichwort Laborarbeit denken viele immer noch an Forscher:innen mit Bunsenbrennern, die alles in eine Kladde eintragen. Die Realität sieht heute dank Albert, unserer cloudbasierten Software für Produktentwicklungsprozesse, ganz anders aus: Ich lege eine Aufgabe in der Maschine an, Albert sucht sich die Aufgabennummer und Testergebnisse, lädt die Daten in eine Zip-Datei und speichert diese automatisch in der Cloud. Dadurch haben alle Henkel-Forscher:innen weltweit Zugriff auf unsere Testergebnisse.
Ein weiterer Vorteil unserer automatischen Assistenten: Sie erledigen die monotonen Aufgaben ohne Pause in immer gleicher Qualität. Fehler aufgrund von Müdigkeit oder Überlastung werden vermieden. Auch kleinere Schwankungen in den Testbedingungen, beispielsweise hervorgerufen durch Temperaturunterschiede der menschlichen Hand, entfallen. Und wenn ein Experiment nicht erfolgreich ist, ist es jetzt einfacher, die Fehlerquelle zu identifizieren.
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An einer Teststation wird die Haftstärke eines Klebstoffs zwischen zwei Trägermaterialien ermittelt.
Ein Labortest misst, wieviel Kraft es braucht, einen ausgehärteten Klebstoff aufzubrechen.
An einer Teststation wird die Haftstärke eines Klebstoffs zwischen zwei Trägermaterialien ermittelt.
Ein Labortest misst, wieviel Kraft es braucht, einen ausgehärteten Klebstoff aufzubrechen.
4. Wie sieht dein Arbeitsalltag mit den automatisierten Assistenten aus?
Martin: Zu meinen Aufgaben gehört es zu überwachen, ob die Testreihen verlässlich ausgeführt werden. Gleichzeitig bin ich dafür verantwortlich, neue Aufgaben zu programmieren, den Maschinen also beizubringen, was sie tun sollen. Hier kann ich auf meine Ausbildung als Chemielaborant und auf meine damit verbundene Erfahrung mit Testroutinen zurückgreifen.
Viele Leute denken, dass so ein Testverfahren einfach nur einen Knopfdruck erfordert. Tatsächlich muss man schon ein bisschen herumtüfteln, damit die Roboter den Test exakt so durchführen, wie sie sollen. So hat es mich zum Beispiel mal einen ganzen Arbeitstag gekostet, bis der Roboter die Probe richtig gemessen hat. Die Roboter haben nämlich keine visuellen Sensoren, die ihnen sagen, wie sie mit einer Probe umgehen müssen. Wenn der Vorgang aber erst entsprechend abgespeichert ist, dann ist er für immer im Gedächtnis der Software und kann wiederkehrend abgerufen werden.
Während der Roboter die Tests durchführt, programmiert Martin schon die nächsten Produktprüfungen.
Prozesse optimieren war schon immer meine Leidenschaft. Es ist ein bisschen wie Detektivarbeit: Man muss die Schwachstellen finden, muss aufdecken, wo es hakt und holpert, um dann zu überlegen, wie man sie ausbügeln kann. Als Labortechniker im ICD kann ich diese Leidenschaft leben.