Katharina: Wir haben auch ein Mentoring-Programm. Mentorinnen und Mentoren stellen ihre Fähigkeiten, ihren Standort und ihr Verständnis von Führung auf einer digitalen Plattform vor, und interessierte Mentees können sich direkt an sie wenden. Sobald sie miteinander vernetzt sind, stellt sich zwischen Mentor:in und Mentee eine ganz persönliche Verbindung und Art der Zusammenarbeit ein, bei der sie gemeinsam an bestimmten Themen arbeiten.
Ekaterina: Wir wollen ein zentrales Netzwerk innerhalb von Henkel sein und so letztendlich allen Menschen im Unternehmen die Möglichkeit bieten, sich mit anderen zu vernetzen. Wir wollen auch ein Sparringspartner für HR und das Top Management sein. Wir sind aus dem Unternehmen heraus entstanden und haben die Herausforderungen auf der Arbeitsebene identifiziert. Wir geben Feedback, wir haben Ideen – aber wir sind auch Vermittlerinnen: Wir können Initiativen des Unternehmens aufgreifen und diese in und mit unserer Gruppe fördern.
Tabea: Da fällt mir sofort etwas ein. Einer meiner Lieblingsmomente des letzten Jahres, und wahrscheinlich aller Zeiten, war eine „Coffee & Connect“-Sitzung kurz vor Weihnachten 2020. Unser Thema war mentale Gesundheit. Denn natürlich war 2020 für viele Menschen aus unterschiedlichen Gründen ein extrem herausforderndes Jahr. Und wir wollten uns ein wenig Zeit nehmen, um uns auszutauschen, die Herausforderungen zu benennen und uns Gedanken zum Thema Selbstfürsorge zu machen. Katharina erzählte davon, wie sie sich als Mutter gleichzeitig um ihre Familie und ihre Karriere kümmert. Ein Expat schilderte uns, wie hart er ihn die Trennung von seiner Familie traf. Und wir hatten eine neue Mitarbeiterin, die berichtete, dass sie ihr Team noch nie persönlich getroffen hatte. Das war einer der authentischsten, echtesten und erstaunlichsten Momente für mich – denn alle drei Erfahrungsberichte waren so offen und verletzlich. Es wurde darüber gesprochen, wie einsam man sich manchmal fühlt und dass es Tage gibt, an denen es einem schwerfällt, sich zu motivieren und nach vorne zu gucken. Im Geschäftsleben geht es immer um Effizienz und Ergebnisse. Es gibt wenig Platz für Verletzlichkeit. Wir alle wissen, dass es im Leben jedes Menschen solche Momente gibt, aber wir sprechen nicht darüber. Hier haben alle eine Stunde lang ihre Rollen beiseitegeschoben und nur darüber gesprochen, was sie gefühlt haben und was das mit ihnen gemacht hat. Es gab Tränen, aber niemand schämte sich. Im Gegenteil, das Feedback war sehr positiv und es gab den Kolleg:innen ein Gefühl der Verbundenheit. Das hat uns darin bestärkt, dass das, was wir tun, relevant ist.