Nachhaltigkeit ist eine Aufgabe für die gesamte Verpackungsindustrie, unabhängig von der Position in der Wertschöpfungskette. Als führendes Unternehmen im Bereich Klebstoff-Technologien unterstützt Henkel eine Kreislaufwirtschaft aktiv durch hochwertige Produkte, die gebrauchte Kunststoffverpackungen in wertvolle Ressourcen verwandeln. Die in Verpackungen verwendeten Klebstoffe machen in der Regel nur fünf Prozent des Gesamtgewichts aus – doch ihre Zusammensetzung kann den Unterschied im Hinblick auf die allgemeine Recyclingfähigkeit des Materials ausmachen. Mit der neuen RE-Produktlinie, die speziell für das Recycling konzipiert ist, stellt Henkel Klebstoffe und Beschichtungen vor, die sowohl die Recyclingfähigkeit von flexiblen Verpackungen verbessern als auch die Verwendung von recycelten Inhaltsstoffen in neuen Verpackungen ermöglichen.
Gemeinsam mit den Partnern ExxonMobil, Borealis und Saperatec freuen sich die Experten von Henkel, ihre neuen Lösungen für Verpackungsanwendungen auf der K-Messe vom 16. bis 23. Oktober 2019 in Düsseldorf zu präsentieren.
Mehrlagige flexible Verpackungen wurden entwickelt, um höchste Anforderungen an die Haltbarkeit eingefüllter Produkte und den Schutz der Produktqualität zu erfüllen. Die Suche nach einem Weg zur Wiederverwertung dieser Verpackungsmaterialien ist entscheidend für die Erhaltung wertvoller Ressourcen. Gleichzeitig stellt dies derzeit eine der größten Herausforderungen für bestehende Recyclingprozesse dar. Da bei heutigen flexiblen Verpackungen Kombinationen unterschiedlicher Materialien mit zum Einsatz kommen, findet heute eine Wiederverwertung in vielen Fällen nicht statt. Mit der neuen RE-Linie führt Henkel Klebstoffprodukte ein, die Verpackungen Eigenschaften verleihen, die über die bisherigen hinauszugehen – nämlich, flexible Verpackungen, bei denen die Recycling-Fähigkeit von Anfang an mitbedacht wurde.
„Es besteht eine wachsende Nachfrage nach Verpackungen, die recycelt werden können und die Wiederverwendung der Recyclingmaterialien unterstützen. Unser Ansatz stellt sicher, dass wertvolle Ressourcen länger im Kreislauf erhalten bleiben und weniger Abfall entsteht“, unterstreicht Marcin Lapaj, Global Business Development Manager for Circular Economy bei Henkel Adhesive Technologies. „Indem wir entlang der gesamten Wertschöpfungskette Ansatzpunkte kombinieren, gelingt es uns immer besser, den erstrebten Kreislauf von flexiblen Verpackungen für eine nachhaltigere Zukunft zu realisieren.“
Abfall in Wertstoffe verwandeln: Neue RE-Klebstoff-Produktlinie ist auf optimierte Recyclingfähigkeit ausgelegt
Als integraler Teil der Wertschöpfungskette von Verpackungen will Henkel mit innovativen Ansätzen die Nachhaltigkeit in der Produktion und bei Verpackungen stärken. Darüber hinaus ist Henkel selbst Markeninhaber und verfügt über Erfahrungen aus erster Hand in Bezug auf die Bedürfnisse der Branche.
„Mit dieser Doppelrolle können wir unsere langjährige Erfahrung und unser Know-how nutzen. Wir können die Zukunft einer Kreislaufwirtschaft aktiv gestalten, indem wir die Recyclingprozesse gemeinsam mit verschiedenen Partnern entlang der Wertschöpfungskette weiterentwickeln. Wir sind in der Lage, neue Klebstofflösungen direkt an unseren eigenen Konsumgüterverpackungen zu testen, um festzustellen, wozu sie fähig sind“, fährt Lapaj fort. „Henkel RE-Klebstoffe und -Beschichtungen sind daher besonders recyclinggerecht konzipiert, da sie in der Lage sind, verschiedene Schichten effektiv zu verbinden und zugleich die Kompatibilität und damit hervorragende mechanische Recyclingeigenschaften zu gewährleisten.“
Diese Materialkompatibilität ist entscheidend, um in Recyclingprozessen das optimale Ergebnis zu erzielen. Die neue RE-Klebstofflinie von Henkel kann sogar in einer geschlossenen Recycling-Prozessschleife für flexible Verpackungen eingesetzt werden.
Die lösungsmittelfreien Klebstoffe und Beschichtungen der RE-Reihe eignen sich hervorragend zum Recycling sowie zum Verkleben von recyclingfähigen Kunststofffolien. Gleichzeitig bieten sie bei effizienter Maschinengeschwindigkeit hervorragende Ergebnisse, optimale Farbkompatibilität für ein hochwertiges Bedrucken, hohe Anfangshaftung und Raumtemperaturhärtung. Diese Palette von Klebstoffen verbessert in jedem Schritt der Wertschöpfungskette auch die Qualität des Materialrecyclings.
Wertschöpfungspartnerschaften für nachhaltige Verpackungslösungen
RE-Klebstoffe werden bereits in verschiedenen Industrie-Pilotprojekten eingesetzt. In Zusammenarbeit mit namhaften Unternehmen und Start-ups freut sich Henkel, klare Beispiele für nachhaltigere Verpackungen und Recycling zu präsentieren.
Zusammen mit dem Rohstofflieferanten ExxonMobil hat Henkel einen Standbodenbeutel (Stand-up pouch, SUP) als reines PE-Laminat entwickelt, der recycelt und für die Herstellung neuer SUPs wiederverwendet werden kann. Die neuen SUP-Verpackungen enthalten selbst bis zu 30 Prozent recycelte SUP-Inhaltsstoffe, darunter auch Klebstoff, und bieten ein Funktionsverhalten, das mit dem gebräuchlicher Verpackungen vergleichbar ist. Diese Lösung setzt insbesondere bei der Frage an, wie konventionelle Monomaterial-Laminate recyclingfähiger gemacht werden können, unter Erhalt der Qualität des teilweise aus Rezyklat hergestellten Produkts.
Ein weiteres vielversprechendes Projekt wird zusammen mit Borealis vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine flexible Verpackung auf Monomaterialbasis mit hoher Recycling-Fähigkeit und einem Anteil von bis zu 35 Prozent an Post-Consumer-Rezyklat. Borealis und Henkel arbeiteten eng zusammen, um diese Verpackungslösung gezielt mit Rezyklat als Ausgangsrohstoff und einer hohen Eignung für den Recyclingprozess nach der Nutzung zu gestalten. Diese Verpackung wird auf der K 2019 vorgestellt und soll in ausgewählten Vertriebsgebieten für Persil-Waschmittelpulver zum Einsatz kommen.
Borealis und Henkel arbeiten gemeinsam auch an einem Pilotprojekt für einen Standbeutel aus Full-PE-Laminat, der sowohl neue als auch recycelte Inhaltsstoffe enthält, die zu 35 Prozent aus recyceltem Polyethylen niedriger Dichte (LLDPE) bestehen. Der Prototyp wird derzeit von einem Wertschöpfungskonsortium entwickelt und getestet, wobei jeder Partner sein jeweiliges Fachwissen und seine Erfahrung einbringt, um den gemeinsamen Erfolg sicherzustellen.
Darüber hinaus begann Henkel 2016 mit dem deutschen Start-up Saperatec zusammenzuarbeiten, um spezielle recyclingfähige Klebstoffe zu entwickeln und zu verbessern. Saperatec bietet Verpackungsproduzenten eine innovative und kostenattraktive Recycling-Technologie, mit der Produktionsabfälle aus Polyethylen (PE), Aluminium und Polyethylenterephthalat (PET) auch dank des richtigen Klebstoffdesigns aufgetrennt und wieder in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt werden können. Aus dieser Zusammenarbeit haben sich maßgeschneiderte Klebstoffe ergeben, die mit der Technologie von Saperatec kompatibel sind. Mit einer kürzlich durchgeführten strategischen Investition in das Unternehmen unterstreicht Henkel seine Vorreiterrolle, wenn es darum geht, nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die über Klebstoffe und Beschichtungen hinausgehen.
Softwaregestützte Optimierung des Recyclingprozesses
Neben Produktlösungen unterstreicht Henkel sein Engagement für nachhaltige Verpackungen auch mit dem Softwaretool Easy D4R. Das Software Tool kann dazu beitragen, die Recyclingfähigkeit von Verpackungen anhand ihrer Komponenten wie Grundstoffen, Verschlüssen, Etiketten oder Farben zu bewerten. Für alle betroffenen Materialien ermittelt das Tool Informationen über die Eignung zur Identifizierung bei der Sortierung und zur Verarbeitung beim Recycling. Auf dieser Basis zeigt EasyD4R leicht verständliche Ergebnisse, die über ein Ampelbewertungssystem dargestellt werden: Es zeigt Informationen über die Recyclingfähigkeit der einzelnen Designs in Prozent und die Materialkombinationen an, die für das Recycling optimiert werden können.
Das Tool ist weltweit einsetzbar und das renommierte Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik hat seine Funktionalität auf Basis unabhängiger Tests bestätigt. Interessierte Unternehmen, Organisationen und Fachleute können ab sofort das Tool zur Bewertung der Recyclingfähigkeit - EasyD4R - kostenlos unter www.henkel.com/easyd4r von der Henkel-Website herunterladen.
Wissensaustausch über nachhaltige Verpackungen und Recycling mit Henkel
„Um das Ziel einer nachhaltigen Produktion und Nutzung zu erreichen, teilt Henkel sein Wissen über nachhaltige Verpackungen und Kreislaufwirtschaft. Wir sehen es als eine unserer Aufgaben an, alle Glieder der Wertschöpfungskette zusammenzubringen, um eine Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen. Unser oberstes Ziel ist es, wertvolle Ressourcen zu schützen und damit eine Grundlage für den Schutz unserer Umwelt zu schaffen“, erklärt Dennis Bankmann, Global Business Development Manager for Circular Economy bei Henkel Adhesive Technologies. „Deshalb ist uns sehr daran gelegen, neue Lösungen anzubieten, mit denen Kunststoffe nachhaltiger genutzt werden können.“
Weitere Informationen zum Nachhaltigkeitsansatz von Henkel finden Sie auf der speziell zu diesem Thema geschaffenen Website des Unternehmens be-more-sustainable.com. Auf der Messe K tauschen sich die Henkel-Experten gerne mit Ihnen an den Ständen ihrer Partner ExxonMobil und Borealis über die Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft aus. Kontakt zum Team nehmen Sie am besten über bemore.sustainable@henkel.com auf.
Eine Aufgabe für die gesamte Branche
„In einer neuen Kunststoffwirtschaft wird Kunststoff nie zu Abfall oder führt zu Umweltverschmutzung.“ So lautet die Maxime der „New Plastics Economy“-Initiative, die von der Ellen MacArthur-Stiftung ins Leben gerufen wurde. Neben dem Engagement in dieser auf 3 Jahre ausgelegten Initiative ist Henkel auch Gründungsmitglied von CEFLEX, einem Zusammenschluss von mehr als 100 Unternehmen und Organisationen, die darauf abzielen, das Recycling von flexiblen Verpackungen zu erleichtern. Henkel ist auch Gründungsmitglied der „Alliance to End Plastic Waste“ und Mitglied der „Sustainable Packaging Coalition“. Eine Kreislaufwirtschaft erfordert einen ganzheitlichen Ansatz und ist nur erreichbar, wenn Unternehmen aller Stufen der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten.