Logistik und Transport

Ein wichtiges Ziel unserer Transport- und Logistikkonzepte ist, unsere Emissionen zu verringern.

Die Reduzierung unseres Logistik-Fußabdrucks beginnt bereits bei der Produktentwicklung. Deshalb arbeiten wir an Produkt- und Verpackungsoptimierungen hinsichtlich des Gewichts und Volumens, soweit dies ohne Einschränkung der Leistung, Handhabbarkeit oder Stabilität möglich ist. Konzentriertere Produkte und leichtere Verpackungen sparen Transportgewicht und damit CO2-Emissionen. Darüber hinaus trägt die Verbesserung unserer Logistikstrukturen zur Senkung von Transportemissionen bei. Dazu berücksichtigen wir auch die Lage unserer Produktionsstandorte: Bei eher großvolumigen Produkten reduzieren wir durch regionale Produktionsstandorte die Transportwege und die damit verbundenen Umweltbelastungen. Bei kompakten Produkten erhöhen wir die Effizienz in der Produktion, indem wir diese Produkte möglichst zentral herstellen. Für den Transport und die Logistik fertiger Waren konzentrieren wir unsere Aktivitäten auf diese wichtigsten Hebel:

  • Optimierung der Auslastung aller Verkehrsträger
  • Luftfracht vermeiden und Seefracht ausbauen
  • Alternative Antriebe nutzen
  • Ausweitung des intermodalen Transports
  • Digitale Werkzeuge für eine verbesserte Logistik verwenden
  • Mobilität im Rahmen unserer Initiative "Mobilität der Zukunft" ansprechen

Wir verstärken diese Treiber durch eine enge Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten und Kunden, mit denen wir gemeinsam Logistikprojekte umsetzen. Dabei nutzen wir auch fortschrittliche digitale Lösungen und verwenden alternative Antriebsarten beim Transport. Bei der Auswahl unserer Transportpartner achten wir auf deren Leistungen in den Bereichen Effizienz sowie Umweltschutz und Sicherheit. Entsprechende Kriterien sind Teil unserer Ausschreibungs- und Auswahlverfahren beim Einkauf von Logistikdienstleistungen.

Henkel ist ständig bestrebt, die Auslastung der Lkw zu erhöhen. Vollere Lkw bedeuten weniger Lkw auf der Straße, was sich positiv auf die CO2-Emissionen auswirkt. Wir erhöhen die Auslastung auf einigen von Consumer Brands genutzten Routen, indem wir Nachschubladungen ohne Paletten transportieren und so die Anzahl der Lkw verringern, die für den Transport desselben Volumens benötigt werden. Zudem wird durch die Neugründung des Unternehmensbereichs Consumer Brands die kombinierte Lieferung von Beauty Care- und Laundry & Home Care-Produkten in denselben Lkw erleichtert. Die Erhöhung der Lkw-Auslastung ist eine der wichtigsten Minderungsmaßnahmen, die wir ständig anstreben. Eine höhere Auslastung kann zu weniger CO2-Emissionen führen, da weniger Lkw für den Warentransport benötigt werden.

Die Luftfracht ist eine der emissionsintensivsten Arten des Gütertransports. Im Gegensatz dazu ist die Seefracht oft die am wenigsten intensive. Luft- und Schiffsfracht sind jedoch unterschiedliche Verkehrsströme und können nicht unbedingt wechselseitig ersetzt werden. Bestimmte Güter, wie etwa verderbliche oder zeitempfindliche Waren, müssen mit dem Flugzeug und können nicht mit dem Schiff befördert werden. Die Vermeidung ungeplanter Luftfracht, zum Beispiel durch bessere Planung, und die Abkehr von einem Just-in-time-Paradigma können jedoch wichtige Ansätze zur Emissionsreduzierung darstellen. Nordamerika und die EU sind die führenden Regionen bei der Verringerung der Luftfracht, dank besserer Planung und der Konzentration auf die Verringerung der inländischen Luftfracht.

Alternative Antriebsarten sind ebenfalls Teil unseres Ansatzes zur klimaschonenden Optimierung von Transport und Logistik. Wir testen die Einsatzfähigkeit von Fahrzeugen mit alternativen Antriebssystemen wie batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen. Auch Wasserstoff wird zu einer praktikablen Alternative im Lkw-Verkehr. Daher haben wir 2023 in unserem Werk in Dragon, China, ein Pilotprojekt mit dem langjährigen strategischen Partner und Lieferkettenspezialisten Uton durchgeführt. Ziel war es hier, die Machbarkeit des schrittweisen Ersatzes herkömmlicher Dieselfahrzeuge durch Energielogistikfahrzeuge auf Wasserstoff- Basis zu untersuchen. In Zukunft werden wasserstoffbetriebene Fahrzeuge im Shuttle-Betrieb zwischen dem Henkel-Werk Dragon und den Lagerstandorten sowie in der Distribution für einige Kunden in Shanghai eingesetzt.

Intermodaler Transport bedeutet die Nutzung von mehr als einem Transportmittel. Bei Henkel heißt dies, dass wir mehr Transporte von der Straße auf die Schiene verlagern. Dieser Prozess beginnt damit, dass ein Lkw die Ware zum nächsten Bahnverladeterminal bringt. Von dort aus legt die Ware eine längere Strecke mit dem Zug zurück, bevor ein zweiter Lkw die Ware am Zielterminal abholt und an den Kunden ausliefert. Auf diese Weise können wir den geringeren CO2-Fußabdruck des Schienentransports im Vergleich zum Straßentransport nutzen, da ein Zug beim Transport desselben Gütergewichts etwa ein Drittel des CO2-Ausstoßes eines Lkw verursacht. Aus diesem Grund ist der intermodale Transport bei Henkel zu einem wichtigen Treiber für die CO2-Reduktion in der Logistik geworden.

Unser Transportmanagementsystem erfasst systematisch die CO2-Emissionen unserer Logistik und macht unsere Transportplanung und -durchführung über alle Geschäftsbereiche und Länder hinweg noch effizienter. Insbesondere eine höhere Auslastung der Lkw und optimierte Routen tragen dazu bei, Transportkilometer zu reduzieren, den Kraftstoffverbrauch zu senken und CO2 einzusparen. Unsere Fortschritte werden mit einem digitalen Tool dargestellt, das die Umweltauswirkungen von Transporten für alle Verkehrsträger auf Basis der Norm DIN EN 16258 berechnet. Eingespeist werden unter anderem tatsächliche Entfernungen auf Basis von GPS-Daten, länderspezifische Emissionsfaktoren und Daten der jeweiligen Verkehrsträger. Die kombinierte Anwendung beider IT-Lösungen ermöglicht es uns, die Transparenz und Vergleichbarkeit der Daten über die gesamte Branche hinweg zu fördern und den Fortschritt auf dem Weg zu unserem Emissionsreduktionsziel zu verfolgen.

Neben der Verwendung fortschrittlicher digitaler Tools ist auch die Verwendung alternativer Antriebsarten Teil unseres Ansatzes zur Optimierung von Transport und Logistik. Daher führen wir Tests an unseren Standorten durch, um die Einsatzfähigkeit von Fahrzeugen mit alternativen Antriebsarten zu überprüfen. An unserem Unternehmenssitz in Düsseldorf haben wir beispielsweise seit 2012 mehr als 45 Elektroautos in den internen Fuhrpark aufgenommen, um konventionelle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zu ersetzen. Eine entsprechende Infrastruktur mit über 228 Ladeplätzen haben wir im und um den Industriepark errichtet, davon zwölf in Kooperation mit den Stadtwerken Düsseldorf. Mit einer entsprechenden Fahrzeugrichtlinie ermöglichen wir unseren Mitarbeiter:innen in Deutschland darüber hinaus, ein Elektro- oder Hybridfahrzeug als Firmenwagen zu fahren. Im Rahmen unserer globalen Mobilitätsinitiative wird zudem unser derzeitiges, auf das Auto ausgerichtetes Angebot in Deutschland durch flexiblere, effizientere und nachhaltigere Mobilitätslösungen für Mitarbeiter:innen des Managements ersetzt. Dazu zählen verschiedene Optionen, wie zum Beispiel Bahntickets oder Fahrräder, die uns helfen werden, den CO2-Fußabdruck unserer Beschäftigten im Berufsverkehr zu reduzieren.